Bitcoin an der Zeitmauer: Es geht um Resilienz statt nur um Rendite
Neue Hochs oder Crash, Boom, Bang? Die echte Frage lautet: Wie viel ist uns die Freiheit wert?
Es gibt diese Momente, in denen die Geschichte in den Takt eines digitalen Signals fällt. Alle zehn Minuten wird ein neuer Block geboren, unbestechlich, neutral, transparent. Währenddessen taumelt die Welt in ihren Krisen weiter – und Bitcoin bleibt. Ja, der Preis steigt gerade wieder. Und ja, das ist schön. Für den Mainstream ist das nur ein weiteres Aufbäumen einer „Blase“, für andere der Beginn eines neuen monetären Kapitels. Doch diesmal ist etwas anders. Die Narrative, die lange nur unter Krypto-Freaks, Libertären und Technophilen zirkulierten, erreichen nun die Chefetagen der Welt.
Die noch wichtigere Frage ist: Wann erreicht diese Idee Sie? In Bezug auf die Benutzeranzahl befindet sich Bitcoin aktuell auf dem Stand des Internets im Jahr 1999. Oder wie manche sagen: “We are still early.”
Der Katalysator: Vertrauen ist wie Sauerstoff
Vertrauen ist die unsichtbare Währung jedes Systems – und sie wird derzeit schneller entwertet als jede Fiatwährung. Staaten, Zentralbanken, supranationale Institutionen: Die Masken des „Wir wissen, was wir tun“ bröckeln. Japans Anleihenmarkt ist zum Pflegefall geworden, mit Negativzinsen, direkter Staatsfinanzierung durch die Notenbank und einer Bevölkerung, die langsam aber sicher den Glauben verliert. Die USA? 34 Billionen Dollar Schulden, eine Zinspolitik am Limit, politische Lähmung. Europa? Eingekeilt zwischen grüner Planwirtschaft, regulatorischem Overkill und den nächsten US-Strafzöllen. Und überall: Inflation als neue Normalität. Geldmenge rauf, Leistungsfähigkeit runter. Was folgt aus dieser Gemengelage? Kapital sucht sich seinen Fluchtweg. Und Bitcoin bietet ihn.
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Was früher als anarchistisches Projekt galt, hat längst die Bühne der großen Namen erreicht. MicroStrategy unter Michael Saylor hat seine Bitcoin-Strategie zur Pflichtlektüre gemacht. Über 500.000 BTC hält das Unternehmen mittlerweile. BlackRock, größter Vermögensverwalter der Welt, hat einen Bitcoin-ETF auf den Markt gebracht – der inzwischen Milliardenvolumen verwaltet. Und Donald Trump? Er ist dabei, Bitcoin zum politischen Thema zu machen – mit Statements, die aus dem libertären Bitcoin-Standard stammen könnten. Es ist diese Mischung aus strategischer Adoption und politischer Wende, die das Spiel verändert. Jack Dorsey, Mitgründer von Twitter und Square, hat jüngst mit dem norwegischen Pensionsfonds gesprochen – ein Signal, dass auch Staaten und Fonds beginnen, über Bitcoin als strategische Reserve nachzudenken. Es geht längst nicht mehr nur um Rendite. Es geht um Resilienz. Welcher Staat wird als nächstes eine eigene Bitcoin-Reserve verkünden? Es wäre aufgrund der geschichtlichen Erfahrung absurd zu glauben, dass die USA keine Nachahmereffekte in Gang setzen.
Die Idee von Microstrategy, auf Pump oder gegen Ausgabe von Aktien immer mehr Kapital aufzunehmen um dafür Bitcoin zu kaufen, mutet allerdings wie moderne Alchemie an. Saylor macht aus dem Blei der Fiat-Währungen das digitale Gold Bitcoin und treibt damit natürlich auch den Preis. Die Resilienz von Bitcoin muss sich in Zukunft auch daran beweisen, ob sie derartige Spekulationen integrieren kann. Allein ein Blick auf die Forbes-Cover der letzten Jahre verheißt hier nichts Gutes.
Bitcoin als Krisenwährung?
Zölle, Kriege, geopolitische Verschiebungen – der Weltmarkt wird protektionistisch, fragmentiert und gefährlich. In dieser Lage könnte Bitcoin sich als das herauskristallisieren, was Gold nie geschafft hat: eine globale, portable, digitale Krisenwährung. Doch Bitcoin ist mehr als ein Asset. Es ist ein Netzwerk. Dezentral, zensurresistent, offen. Genau das macht ihn in Zeiten der Fragmentierung wertvoll. Denn während der Westen sich in bürokratische Kontrolle verheddert, während der globale Süden nach neuen Spielregeln sucht, bleibt Bitcoin: neutral, zugänglich, nicht manipulierbar. Ob sich Bitcoin als Krisenwährung bewährt, hängt nicht allein von äußeren Faktoren ab. Es hängt auch vom Bewusstsein seiner Nutzer ab. Die Technologie ist bereit. Die Frage ist, ob wir es sind.
Noch ist keine Euphorie da. Noch dominieren Skepsis und Unverständnis. Genau das macht die aktuelle Marktphase so interessant. In jeder Bitcoin-Hausse kommt irgendwann der Punkt, an dem Gier das Ruder übernimmt: Wenn jeder Taxifahrer Tipps gibt, wenn jede Boulevardzeitung den Bitcoin entdeckt, wenn sich FOMO (Fear of Missing Out) in die Köpfe frisst. Dort sind wir noch nicht. Das letzte Allzeithoch wurde leise durchbrochen, dann korrigiert. Doch mit jedem neuen Rekord wacht ein Teil der Welt erneut auf. Und fragt sich: Was habe ich verpasst?
Bitcoin belohnt langfristiges Denken – und bestraft Ignoranz mit Kaufdruck. Wer in der Baisse geschwiegen hat, muss in der Hausse kaufen. Zu schlechteren Konditionen.
Das Ende des Anfangs
Bitcoin ist nicht die Antwort auf alles. Aber er ist ein radikales Gegenmodell. Er ist keine Utopie, sondern ein real funktionierendes Netzwerk, das täglich seine Verlässlichkeit beweist – ohne CEO, ohne Zentralbank, ohne Ausnahmezustand.
Während die Welt an den Symptomen ihrer Komplexität leidet, bietet Bitcoin ein einfaches Prinzip an: Mathematik statt Meinung. Konsens statt Kontrolle. Eigentum statt Versprechen.
Noch ist Zeit. Noch sind wir nicht am irrationalen Höhepunkt. Noch dominiert die Vernunft die Debatte. Doch das Fenster schließt sich schnell – wie immer in Zeiten des Umbruchs.
Wenn sich also demnächst wieder ein Politiker vor eine Kamera stellt und verspricht, „alles unter Kontrolle“ zu haben – erinnern Sie sich an das: Bitcoin hat keinen Pressesprecher. Und trotzdem funktioniert er.
Bleiben Sie wachsam. Denken Sie selbst. Und überlegen Sie sich gut, welche Währung Ihnen in der nächsten Krise gehört.
Nächster INNER CIRCLE am Gardasee!
Auf das erste Treffen in Braunwald meldeten sich weitaus mehr Menschen an, als es Plätze hatte. Es gibt daher eine Zusatzveranstaltung. Der nächste “Inner Circle” (mit ähnlichem Programm) findet vom 06.06. - 09.06. (3 Nächte) am Gardasee statt. Sie sind an besonderer Vernetzung, geistigem Wachstum und Lust an Veränderung interessiert? Buchen Sie gerne einen Platz hier oder über kontakt@idw-europe.org. (Es gibt Rabatte für Förderabonnenten, Genossenschafter und Paare).
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Schon mal drüber nachgedacht? Jedes Kilo Kaffee, jeder Apfel und jedes Ei hat einen Wechselkurs in Fiat-Geld...
Und noch viel schlimmer, sogar mit dem Grund-Gut, dem Lebensmittel, wird heftigst spekuliert. Es ist nicht das Fiat-Geld, es ist das System an sich, das es zu umgehen gilt.
Dass Bitcoin einen Wechselkurs zum FIAT-Geld hat, zeigt doch eindrücklich was es ist - ein Spekulationsartikel.
Nichts weiter.