Der deutsche Michel wacht gerade auf
Es macht keinen Sinn auf bessere Zeiten oder eine bessere Politik zu hoffen. Wer Veränderung will, muss jetzt Widerstand leisten. Beispiele, die Mut machen.
Die deutsche Bundesregierung hat in ihrer PR-Kampagne unlängst diejenigen zu „besonderen Helden“ ausrufen lassen, die bei Netflix und Chips auf dem Sofa liegen. Apathie und Passivität scheinen die Bürgertugenden der neuen Normalität zu sein. Fügt man noch etwas Cannabis dazu, wie zuletzt halb scherzhaft empfohlen, ist man nicht mehr weit von Huxleys Dystopie des gefügig-abgelenkten Menschen entfernt. Sind wir also eine Gesellschaft von Schnarchnasen, der deutsche Michel aus dem Bilderbuch? Ganz und gar nicht. Doch über die, die sich wehren, wird eben nicht unbedingt viel berichtet. Zeit, das nachzuholen.
Es wird gerade vielerorts protestiert: In Polen, in Österreich, in Holland, auf Mallorca. In Italien öffnen Restaurant- und Ladenbesitzer wieder ihre Geschäfte. Ähnliches passiert unter dem Motto „Wir machen auf“ in der Schweiz und wohl in Kürze bald auch in Deutschland. In Anbetracht ohnehin drohender Pleiten wollen sich viele nicht mehr kampflos ergeben. Zumal es keine Evidenbasis für die Lockdowns gibt. Lieber ein Bußgeld riskieren und dagegen klagen, als sehenden Auges in die drohende Insolvenz zu schlittern. Tausende Pubs und Restaurants in Großbritannien sind bereits pleite. Und immer mehr vernetzen sich gerade, auch dank Aufrufen wie diesem von einem Boxclub-Betreiber.
Demonstrieren
Nur weil es gerade schwer geworden ist, eine Demonstration angemeldet zu bekommen, heißt es nicht, dass es diese gerade nicht gibt. Außerdem gibt auch ein Recht auf Spontandemonstration. Man stelle sich mit Megaphon auf die Straße und schon kann es losgehen, wie diese junge Frau in Bayern auf beeindruckende Weise zeigt. Derartige Beispiele sind umso wichtiger, als die Ablehnung der jetzigen Politik nur noch in homöopathischen Dosen im Medien-Mainstream abgebildet wird. Die junge Frau ist mit dem was sie sagt, sicher nicht allein.
Videoappell
Mit einem echten Weckruf versucht es Kerim Kakmaci, im eigentlichen Beruf Motviationsredner, also vom Fach. In eindrücklichen Worten appelliert er an die Bevölkerung, endlich mal Flagge zu zeigen und aus dem Tiefschlaf aufzuwachen. Man muss die explizite Wortwahl nicht unbedingt teilen, um zu sehen, dass dieser Appell aus der tiefen Überzeugung gespeist ist, dass hier etwas massiv schiefläuft und nur wir das ändern können. Ein überfälliger Tritt in den Hintern? Von unseren Salon- und Hofintellektuellen kommt er ja nicht.
Briefe schreiben
Bewegend war zuletzt auch der offene Brief einer Schauspielerin an die Kultusministerin Monika Grütters. Schauspieler, Künstler, Bühnenbildner etc. sitzen oft zwischen allen Stühlen, sind weder klassische Angestellte noch richtige Selbständige. Die Politik hat sie „vergessen“. Oder zeigt sie ihnen gerade auf besondere Weise, was “Systemrelevanz” ist? Man kann die Verzweiflung vieler Künstler nur erahnen, wenn die Schauspielerin geradezu fleht:
„Ich bitte Sie uns nicht zu vergessen in dieser Pandemie. Damit es uns noch gibt, wenn es uns wieder geben „darf“."
Es ist ein Aufruf, den sicher viele teilen, auch wegen des sachlichen Tons. Oder braucht es im Kulturbetrieb nicht auch langsam ein – sagen wir mal – etwas “selbstbewussteres Bürgerverständnis”?
Klagen
Am Ende hilft deshalb wohl nur eines: Fahren Sie die Krallen aus. In einem Rechtsstaat müssen alle Akte der hoheitlichen Gewalt gesetzes- und verfassungskonform sowie verhältnismäßig sein. Das gilt natürlich auch für die Zwangsmaßnahmen, die in Rechtsverordnungen der Länder geregelt sind. Jeder Bürger hat die Möglichkeit, sich gegen die Verhängung von Bußgeldern o.ä. gerichtlich zu wehren. Dass das rechtliche Pandemieregime auf wackeligen Füßen steht, habe ich hier ausgeführt. Ich halte es für handwerklich lausig gemacht, für unverhältnismäßig und zudem widersprüchlich hinsichtlich der medizinischen Lage. Die Chancen sind also da, einiges davon zu Fall zu bringen, zumal das Gesetz mit heisser Nadel gestrickt ist.
Eine Sternstunde der deutschen Justiz ist zum Beispiel ein kürzlich ergangenes Urteil des Amtsgerichts Weimar, welches ein Bußgeld gegen Teilnehmer einer privaten Versammlung wieder aufgehoben hatte. Die Urteilsbegründung liest sich stellenweise wie eine Generalabrechnung mit dem rechtlichen Pandemieregime – und zwar auf 24 Seiten. Das Urteil ist auch deshalb so wichtig, weil der Richter ausgiebig aus wissenschaftlichen Studien und Statistiken zitiert und die Maßnahmen mit diesen abgleicht. Dadurch legt er die Messlatte für die nachfolgenden Instanzen in Sachen Evidenzbasis hoch. Es sieht so aus, als müssten Richter nachholen, was viele Medien schlicht verschlafen haben: eine vollständige Tatsachengrundlage des jetzigen Geschehens herauszuarbeiten.
Eine Überraschung des Urteils ist sicher, dass der Richter zu dem Schluss kommt, dass im April gar keine epidemische Lage von nationaler Tragweite vorgelegen hat. Einen Kommentar des Urteils lesen Sie hier von Rechtsanwalt Carlos A. Gebauer. Auch an internationalen Schadensersatzklagen wird gerade gearbeitet. Es könnte daher in naher Zukunft noch ein paar Überraschungen geben. Die Deutsche Justiz hat einen guten Ruf in der Bevölkerung, was ihre Gründlichkeit angeht. Ob sie sich der Verantwortung bewusst ist, die gerade auf ihren Schultern lastet?
Konfrontation suchen
Polizisten machen vielerorts sicher “einfach nur ihren Job”, wie es oft heißt. Doch auch sie haben Spielräume. Und auf diese sollte man auch mal nachdrücklich hinweisen. Wir bezahlen die Beamten der Polizei mit unseren Gehältern und zwar dafür, dass sie uns helfen und schützen. Und sicher nicht dafür, dass sie uns im Übereifer mit der Verfolgung fragwürdiger Maßnahmen drangsalieren. In diesem Video geht ein mutiger Bürger auf Konfrontationskurs und hilft so ganz konkret, das Wissen über diverse Ungereimtheiten auch unter den Beamten zu verbreiten. Das Video ging zuletzt viral.
Hier hat Gunnar Kaiser mit Martin Gerloff gesprochen.
Wie weiter?
Auch wenn es immer nur eine kleine Minderheit ist, die Zivilcourage zeigt: Ihr Beispiel gibt den vielen „Mutigen im Wartestand“ gerade Zuversicht. Und Mut ist ansteckend. Am Ende gilt für uns alle der schöne Satz: “Frage nicht um Erlaubnis, wenn du frei sein willst.”
Lou Andreas-Salomé hat es in Gedichtform noch schöner formuliert:
„Das Leben wird dich schlecht begaben, glaube mir´s.
Sofern du willst ein Leben haben – raube Dir´s.“
Sie kennen noch mehr ermutigende Beispiele? Hinterlassen Sie doch einen Kommentar.
In Kürze geht es weiter mit Teil 4 der Serie “der Corona-Komplex” zu Great Reset, WEF & China. Lesen Sie hier Auftakt, Teil 1, Teil 2 und Teil 3. Vielen Dank an dieser Stelle auch für die vielen positiven Rückmeldungen zur Serie, die ich alle lese aber leider nicht im Ansatz alle beantworten kann. Danke für Ihr Verständnis!
Wichtig: Emails von web.de/gmx/freenet/t-online werden gerade blockiert. Verwenden Sie bitte andere Mailadressen zur Registrierung und für das Abonnement (z.B. protonmail.com).
Sie finden alle bisher erschienen Beiträge im Archiv. Sie erreichen mich unter kontakt@idw-europe.org oder wenn Sie auf diese Mail antworten. Gerne können Sie die Beiträge weiterleiten.
Meine Arbeit ist nur durch Ihre Unterstützung möglich. Herzlichen Dank.
Paypal, @freieIntelligenz; miloszmatuschek@substack.com
Bitcoin: 1DiGG4P2LEcmLP6i8B9rbe3CCMYcKrfbfc
Weitere Möglichkeiten auf Nachfrage.
Abo
Die zwei Polis ( Joachim Ringelnatz 1928)
Ich drehe aus der Tik
Niemandem einen Strick.
Denn wir wollen frei
Sein in der Republik.
Und wie der Tik so auch der Zei
Geh ich am liebsten weit vorbei.
Ich habe sie beide dick.
So werfe auch kein andrer solchen Strick
Mit der Tik mir ums Genick.
Denn ich will von der Tik nichts verstehn.
Und die Zei und alle Zein
Können mich – o nein! o nein! –
Können mir auch aus dem Wege gehn.
Bei der Tik verlangt man Krummheit
Im gegebenen Moment.
Und die Zei wünscht füge Dummheit,
Weil sie keinen Shakespeare kennt.
Und die Zei will meinen Willen.
Meine Meinung will die Tik.
Beide wünschen sie im stillen
Hypothek auf jedermanns Geschick.
Es muß doch Leute geben,
Die ehrlich sein wolln,
Und weil sie nur ihr Ausmaß leben,
Darum auch freier sein solln.
Darum übe die Zei nicht an mir Kritik,
Und die Tik möge mir es verzeihn,
Wenn ich nochmals gestehe, daß ich jeden Augenblick
Möglichst fern von beiden möchte sein.
In dem Hollywood-Film „Gandhi“ lässt das Drehbuch den Hauptdarsteller zum Thema gewaltsamer Widerstand gegen die Britische Kolonialmacht sagen:
“Why should we kill them for something we are all guilty of?!”.
In diesem Satz liegt für mich der erste Schritt zur Veränderung im Umgang mit den verstörenden Handlungen dieser Regierung in der Corona-Politik.
Wir Deutschen mögen gern die Titulierung, das Volk der Dichter und Denker zu sein. In unserem Denken liegt doch der Ursprung unseres Handelns. Das gilt für die Regierung und ihre Berater genauso wie für ihre Kritiker. Wir haben doch die Wahl, das Regierungsverhalten in dieser Krise auf eine versteckte Agenda zurückzuführen oder auf ein Denken, „we are all guilty of.“.
Es ist immer so, wie wir denken, das es ist. Wenn wir an eine verdeckte Agenda glauben (Stichwort: Verschwörungstheorie), dann reduzieren wir unser Handeln auf KO-Optionen.
Dieses Denken hat immer wieder zu Krieg geführt. Die Geschichte ist voller Beispiele. Ich plädiere für eine Haltung, die einer der geistigen Väter der Kybernetik der 2. Ordnung, Heinz von Foerster, formuliert hat: - Handle stets so, dass die Anzahl der Möglichkeiten zunimmt. – Ein anderer kluger Mensch hat einmal gesagt: Wenn du ein Problem lösen willst, musst Du dich vom Problem lösen.
Die Tatsache, dass in den sozialen Netzwerken seröse Wissenschaftler und Journalisten in der ersten Ordnung (es gibt nur Richtig oder Falsch) gegen die Corona-Politik argumentieren ist wichtig. Sie bringen Fakten, die die Argumentation der Etablierten in Frage stellen.
Diese Argumente finden immer mehr Gehör, in den Mainstream Medien und in der Bevölkerung. Sie sind ein wichtiger Beitrag, um kritisches Denken in der Bevölkerung und nicht zuletzt bei Politikern zu wecken. Siehe Schulpolitik.
Wenn wir eine Veränderung in der Corona-Politik wollen, dann geht meines Erachtens ein nachhaltiger Weg nicht über den Angriff auf die Nomenklatur, sondern nur über das Stören alter Denkmuster. Das setzt Vertrauen in die Reflexionsfähigkeit unserer Menschen voraus.
Ich vertraue darauf. In einem kleinen Artikel ziele ich auf diese Reflexionsfähigkeit. Urteile Sie selbst. http://www.kamus-quantum.de/category/fuhrung-und-management