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Avatar von Vietato Fumare

Malone hat es richtig erkannt: Der Wurm in unserem faulen Apfel ist der Szientismus. Er ist die neue Religion bzw. Antireligion von Generation Rezo, die damit schon von Kindesbeinen an bzw. mit dem ersten Anknipsen des Flachdisplays eingeschworen wird.

Reduziert auf seine Essenz lautet das Credo des Szientismus:

„Mensch und Welt sind nur geistlose Kohlenstoffzusammenballungen,

ergo ist alles Wurst,

ergo können Mensch und Umwelt nach reinen Effizienzkriterien ausgeschlachtet werden.“

Die Hohepriester dieser neoliberalen Religion wollen aber keinesfalls nur altbacken rüberkommen so wie Klaus Schwab. Nein, sie bemühen sich neuerdings auch, lustig und volksverständlich rüberzukommen. "Infotainment" nennen das z.B. die Propagandisten der GWUP/Psiram/Skeptiker-Bewegung, die von ihrem quadratischen Weltbild abweichenden Personen jährlich den Schmähpreis "Das Goldene Brett" verleihen.

Wie FAZ-Korrespondent Reinhard Bingener schrieb, soll es ja keine trockene, sondern eine fröhliche Wissenschaft sein, die im Zuge der szientistisch-neoliberalen Agenda Eingang in die Köpfe des postmodernen Menschen findet: "Sie deklinieren die Evolutionstheorie bis in die Grundfragen der Lebensführung herab: Was dürfen wir nicht mehr glauben? Was sollen wir essen? Wie können wir es treiben? – es soll eine fröhliche Wissenschaft sein.“

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Avatar von Rainer Niersberger

Wie immer waere der Erfolg der Taeter, mitunter mehrere, die vorsaetzlich und kollusiv handeln, nicht denkbar ohne die Anfälligkeit der "Opfer". Die Opfer sind enttäuscht. Ihre Erwartungen wurden nicht erfuellt, konnten auch nicht erfuellt werden, denn die Bereiche, die sie mit ihren spirituellen Vollkommenheit Wuenschen ueber fürchtet haben, koennen ( und sollen) genau das nicht liefern. Ein Bereich ist die Wissenschaft, die von den Transformatoren neu konzipiert, entwissenschaftlicht, wurde. Aehnliches gilt fuer die Staatsform Demokratie oder das Recht. Der postmoderne Mensch kann wie seine Vorgänger weder mit der Wissenschaft, der Demokratie oder dem Recht etwas anfangen, jedenfalls nicht in der klassischen Form. Sie liefern ihm zuwenig, nichts oder das Gegenteil dessen, was er braucht. Seine immateriellen Bedürfnisse wurden bislang von anderer Institutionen mehr oder weniger befriedigt, die sich aktuell verabschiedet haben. Die Befrachtung von Bereichen, die nicht zuletzt aufgrund ihrer Rationalität und Logik limitiert sind, sich selbst zutreffend als unvollkommen oder vorläufig bezeichnen, muss fuer die Wissenschaft zum Szientismus, einer ideologisierten oder kultischen Form der Wissenschaft, fuehren. Aus dem Recht, ein objektives Wesen mit mitunter unwillkommenen Ausgang, wurde ein ergebnisorientiertes Mittel der Sozialideologie und Pädagogik sowie dessen, was nicht ganz richtig als Empathie bezeichnet wird. Und die Demokratie wurde in beiderseitigen Einvernehmen zur Demokratur, erwas, in dem nicht der Demos bestimmt, sondern die Machthaber an der Spitze. Ein Gebilde, ebenfalls mit religiösen Anklängen, das vertraut ist und Sicherheit vermittelt. Dass es ueberall Interessierte an dieser Transformation und vor allem Nutznießer gibt, war klar. Eine Wende im Sinne einer Wiederherstellung von Wissenschaft, Recht und Demokratie ist wenig wahrscheinlich, denn abgesehen von den, den status quo verteidigenden Nutzniessern muesste der anderer Seite ein Surrogat angeboten werden, das fuer annehmbar ist und ihnen hilft, Wissenschaft( und Recht und Demokratie u. a. ) so zu verstehen, wie es richtig ist. Es gibt Gesellschaften, in denen genau das der Fall ist. Westliche sind es eher nicht.

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