Welche Schwingung wollen wir der Welt mitgeben?
Die totale Vereinheitlichung der Welt ist in vollem Gang. Mal wieder.
Die Schumann-Frequenz ist der Ton des Universums. Sie ist auf 7.83 Hertz zu hören. Mit ihrer „One Note Symphony“ haben Alan Parsons Project dem Sound kosmischer Energie ein musikalisches Denkmal gesetzt:
„Eine Stimme, ein Bewusstsein, eine Melodie, eine Welt, eine Liebe, eine Frequenz“.
Ist ihr Lied prophetisch, wie es Kunst häufig ist? "One Health“ ist das Motto seit Corona. „One Love“ prangte auf den Armbinden von deutschen Politikern auf der WM. Haben wir nicht zugleich nur eine Welt? Nur ein Klima? In den Medien gibt es zu den großen Themen oft nur eine Haltung, nur eine Meinung. Was kommt als nächstes: Eine Regierung? Überall Eichung, Ver-einseitigung und Ver-einheitlichung: die Menschheit wird auf eine eindimensionale Frequenz gebracht.
Das Leben ist ein Kreis
2023 wird das Jahr, in dem der Soziologe und Ökonom Vilfredo Pareto wieder Hochkonjunktur haben wird. Der italienische Wissenschaftler, der viele Jahre in der Schweiz lebte und dessen Tod sich dieses Jahr zum hundertsten Male jährt, war ein Meister der Gesellschaftsanalyse. Er erkannte, dass der Lauf der Geschichte wellenförmig verläuft, dass sich Zentrifugal- und Zentripetalkräfte entgegenstehen. Die Geschichte ist demnach ein Kampf zwischen der Kraft der Machtkonzentration und der Kraft der Diversifikation von Macht. Wäre Geschichte ein Musikinstrument, sie wäre ein Akkordeon. Gerade gilt mal wieder: Noch nie wurde über das Schicksal von so vielen von so wenigen entschieden. Die Machtkonzentration der Gegenwart ist erstmals eine globale.
Wenn wir 100 Jahre zurück blicken sehen wir in den oft verklärten 20er Jahren eine Phase der Hyperinflation, die in einem globalen Crash kulminierte, während eine zunehmend dekadente, mit Drogen und Amüsement abgelenkte Gesellschaft auf dem Vulkan tanzte. Wie sich die Zeiten doch ähneln. Die Lehre aus den 20er Jahren müsste lauten: Große gesellschaftliche Veränderungen kommen oft in dem Moment, in dem man am wenigsten auf sie vorbereitet ist. Auch heute ist eine traumtänzerische Sorglosigkeit angesichts von Inflation, Energieengpässen und beginnendem Firmensterben zu bemerken, während die Ablenkung nicht größer sein könnte: Netflix, soziale Medien, Drogenlegalisierung, ein konsumistisch angeheizter Narzissmus, casinoartige Spekulationen, bald noch: das Metaverse, der nächste Kokon der Scheinrealität.
Nur der Bürger, der sein Schicksal selbst in die Hand nimmt, kann dieser Entwicklung irgendetwas entgegensetzen. Die letzten zwei Jahre waren von einem spalterischen Dissens über die Einordnung des Corona-Geschehens geprägt. In den nächsten Jahren wird jeder an seinem Lebensstil ablesen können, ob die eigene Bewertung des Geschehens die richtige war. Wer keine eigene Agenda für sein Leben hat, ist verurteilt dazu, nach der Agenda anderer zu leben.
Die Fähigkeit, das Leben in die eigenen Hände zu nehmen, kann jedoch nur von einem selbst entdeckt, gewollt und erlernt werden. Nie war der Anreiz kleiner, genau dies zu tun. Und nie zuvor war es vermutlich wichtiger. De facto ist die Gesellschaft seit Jahren in einem komatösen Zustand in dem sie kaum etwas fühlt, wenig will und noch weniger macht. Der moderne Mensch ist umschmeichelt, überheblich, verweichlicht und komfortsüchtig, während er sich für ausgesprochen smart und gebildet hält. Was auch immer um ihn herum passiert: er glaubt den Durchblick zu haben.
Autoritätshörigkeit auf neuen Abwegen
Wenn ihm etwas nicht gefällt, stellt er sich erfolgreich blind. Wenn es etwas umsonst oder als Belohnung gibt, ist er zur Stelle. Öffentliche Statistiken über Impfschäden rühren ihn nicht. Zeichentrickfilme dagegen vermögen ihn mühelos zum Weinen zu bringen. Menschen, die nicht auf den Waschlappen zurückgreifen wollen, um ihren Beitrag zur Energiekrise zu leisten, bringen ihn auf die Palme. Umweltverschmutzung durch Kriege rührt ihn dagegen kaum. Auf die Einschätzungen von Nobelpreisträgern, wie Kary B. Mullis, Luc Montagnier, Michael Levitt oder Satoshi Omura (Miterfinder von Ivermectin) gab er in der Pandemie wenig. Die regierungsnahen Factchecker à la „Volksverpetzer“ & Co. würden es schon besser wissen. Der Weg zur Erkenntnis der Welt ist nicht selten durch das eigene Ego versperrt, welches immer auf der richtigen Seite sein will, also oft fast blind der vom aktuellen Zeitgeist vorgegebenen Haltung folgt.
Der Philosoph Sören Kierkegaard meinte mal, das Leben könne nur vorwärts gelebt und rückwärts verstanden werden. Dem hätte Pareto wohl teilweise widersprochen. Man kann auch versuchen das Leben nach vorne zu verstehen bevor man es lebt. Man kann sich Leitlinien zurecht legen, Prinzipien als Lebensbegleiter wählen und stets darauf testen, ob sie gute Wegweiser sind. Gleiches gilt für Freunde. Wenn die Pandemie-Jahre irgendeinen positiven Sinn hatten, dann doch den: Der Schleier des Nichtwissens ist gefallen, die Spreu hat sich automatisch vom Weizen getrennt, jeder weiß jetzt, woran er ist und auf wen er sich verlassen kann und auf wen nicht. Dies ist ein unschätzbares Kapital, hat es doch die wahre Lebenswelt herauskristallisiert und uns gezeigt, was echt ist und was nicht. Wer verblichenen „Freundschaften“ hinterher trauert, beweint eine Fata Morgana. In der Katastrophe nimmt die Klarheit zu.
Wer mit schonungslosem Blick die Welt betrachtet, mag daran verzweifeln, dass sich Geschichte mit ähnlichem Drall wiederholen kann. Warum muss die Menschheit immer wieder ähnliche Katastrophen durchleben?
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