Unter leisen Revolutionären: Warum wir in inspirierenden Zeiten leben
Der beste Weg aus der Ohnmacht: Sich mit dem Neuen beschäftigen und das Alte hinter sich lassen.
Die letzten Jahre dürften bei den wenigsten positive Assoziationen wecken: Corona-Wahnsinn, Klima- und Transideologie, dazwischen noch ein paar Kriege und jetzt spielt auch noch das Wetter verrückt.
Man fühlt sich eher an die biblischen Plagen und die Apokalypse erinnert, als zu positiver Systemveränderung motiviert. Es wirkt, als sei die Welt in den Händen von fanatischen Weltverbesserern und globalistischen Sozialingenieuren. Doch die Welt liegt immer auch in der Hand eines jeden. Es gibt keine Zuständigkeit für die Zukunft bei einer irgendwie gearteten „Elite“, außer die Bürger überlassen sie dieser freiwillig. Wörtlich bedeutet Apokalypse „Enthüllung“. In Krisenzeiten wird der Kern der Realität herausgeschält, alle Illusionen fallen.
Goldene Zeiten für Systemsprenger
In bewegten Zeiten wie diesen tummeln sich unbrechbare Waldgänger und Widerständler, Prognostiker, Esoteriker aber auch Systemsprenger. Auch das ist eine Konstante der Geschichte: Krisenzeiten waren oft Zeiten des Neubeginns. In Wissensrevolutionen mischte sich zwangsläufig neues Wissen mit neuer Technologie und auch einer neuen geistigen Ausrichtung zur Welt. Bevor die Außenwelt entsteht, muss sie innerlich erdacht werden.
Vor rund 500 Jahren zog die Pest immer wieder neue Schneisen durch Europa, zugleich begann der Aufstieg Venedigs zur Handelsgroßmacht, das Bankwesen der Medici begann zu blühen und wenig später auch die Kunst. Diesem Boom ging so etwas auf den ersten Blick „Langweiliges“ voraus, wie die Erfindung der doppelten Buchführung durch den Mönch Luca Pacioli Ende des 15. Jahrhunderts.
Der Denker Giordano Bruno zog im Folgejahrhundert von Stadt zu Stadt auf der Suche nach Anstellung, am Ende wurde der Systemsprenger auf dem Campo de’ Fiori in Rom als Ketzer verbrannt. Am Hofe des Habsburgers Rudolf II. in Prag tummelten sich währenddessen Astronomen, Magier, Künstler und Alchemisten. Manche sprachen mit Engeln, andere versuchten sich an der Goldproduktion. Wer alchemistische Versuche heute als Irrlehren belächelt, sollte zumindest mal googeln, auf welchem Wege Phosphor und Porzellan entdeckt wurden.
Große Visionäre von Rudolf Steiner über Albert Einstein, Nikola Tesla oder Richard Buckminster-Fuller wussten immer schon, dass der beste Weg der Systemveränderung darin liegt, sich außerhalb des Systems zu begeben und von dort aus etwas Neues zu schaffen. Das Alte verändert man nicht, indem man es bekämpft. Man löst es dadurch am besten ab, indem man selbst in neuen Formen denkt, welche die alten Formen obsolet machen, meinte Buckminster-Fuller.
Grips bewegte die Welt mehr als die Guillotine
Sich am Alten abzuarbeiten, gleicht einem Tanz mit Zombies. Wer das Neue schafft, bringt das Alte dagegen zwangsläufig in einen Systemwettbewerb. Ist das Neue besser, ist das alte System obsolet. „Video killed the Radio Star“ sangen die Buggles 1979 (der erste Clip der Ära MTV) und sie hatten damit ebenso Recht wie ein Steve Jobs, der mit dem iPhone gleich mehrere Branchen über den Haufen warf. Wofür man zuvor 20 Geräte brauchte, von Diktiergerät über Telefon und „Walkman“, hatte man jetzt in der Tasche. Das Denken außerhalb des Systems, welches man im System aber nicht lernt, verbunden mit Technologie, ist das schärfste Messer der Geschichte, wenn es um Veränderung geht. Grips bewegte mehr als die Guillotine.
In der heutigen Welt ist jeder ein potentieller Systemveränderer. Es gab noch nie eine Zeit, in der die Werkzeuge der Veränderung so vielen Menschen zur Verfügung standen, wie heute. Zugleich leben wir in einer Zeit, in der so wenige Menschen wie noch nie über das Schicksal aller bestimmen. Wie passt das zusammen? Es gibt ein unendliches systematisches Veränderungspotential, und dieses liegt allein bei den Menschen, die von den verfügbaren Mitteln bisher keinen Gebrauch gemacht haben. Doch diese Welle ist irreversibel in Gang gesetzt; sie rollt und niemand weiß, wann daraus ein Tsunami wird.
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Die große Transformation
Wir leben mitten in einer leisen Revolution, mit leisen Revolutionären. Pavel Durov von Telegram hätte sich sicher gut mit Giordano Bruno verstanden. Der Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto hätte sich früher vielleicht am Hof Rudolf II. gut aufgehoben gefühlt.
Der Weg in die Veränderung folgt ähnlichen Mustern der Transformation. Früher wurde die Macht des Einzelnen darin gesehen, Sand im Getriebe des Systems zu sein. „Mann der Arbeit, aufgewacht! Und erkenne deine Macht! Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will“, dichtete Georg Herwegh. Heute kann jeder sein eigenes kleines System schaffen. Mit Bitcoin ist bereits unzensierbares Geld im Umlauf. Die nächste große Schlacht ist die um die Unzensierbarkeit von Information und sie läuft gerade. Das beste Mittel um zentralistische Macht zu teilen, egal ob es um Medienmacht oder ein Zentralbankkartell geht, ist die Verteilung von Macht durch dezentrale Systeme. Das ist im Kern eine feudalistische Umverteilung: Das alte Feudalsystem wird ersetzt durch die Rückerkämpfung von Macht für den Einzelnen.
Welche Rolle wird die Schweiz, das Land unzähliger Erfindungen, in dieser Entwicklung spielen? Kaum ein anderes Land ist so innovativ, und damit für diesen Systemumbau so gut aufgestellt. Die erfolgreichste Bitcoin-App Europas kommt bereits aus der Schweiz. Die Relai App ist eine Anwendung zur sicheren Selbstverwahrung von Bitcoin, ohne Einfluss anderer. Die Relai AG wurde vor kurzem zum besten Krypto-Startup und zweitbesten Finanzstart-up des Landes gewählt und eilt von einem Wachstumserfolg zum nächsten. Gerade bereitet man sich darauf vor, den europäischen Markt noch effektiver zu erobern.
Kontrollgewinn für den Einzelnen ist Kontrollverlust für das alte (Geld)System. Dieses Prinzip gilt auch in anderen Branchen. So macht sich derzeit die iVault AG aus Thalwil daran, den Markt der „Sharing Economy“ aufzurollen. Wer beispielsweise sein E-bike, Auto oder den Rasenmäher an andere unkompliziert vermieten will, kann das über die App ivault.io realisieren, und damit von der eigenen Nachhaltigkeit auch gleich noch direkt profitieren. Auch hier gilt: alte zentralistische Plattformen werden entmachtet, der Einzelne nimmt sein Schicksal selbst in die Hand.
Es ist immer das gleiche Muster und Prinzip: Wer nicht fremdverwaltet werden will, muss sich selbst verwalten. Das gilt für Geld, das gilt für Information und sogar für Rasenmäher und E-Bikes.
Dieser Text war zugleich meine letzte Kolumne für die Weltwoche…
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Alles ‘cum grano salis’ - aber dank für die Mut machenden Impulse, sich der Krypto-Welt auch als 70+-jähriger zu stellen.
So erfrischend wie wahr und wunderbar formuliert, ein Genuss! Widerstand erschafft nichts Neues und nie waren die Zeiten für uns Menschen besser als heute, die Macht selbst in die Hand zu nehmen, mutig und verantwortungsvoll. Genau das ist der Schlüssel zur Souveränität, für den Einzelnen und damit für das Volk. Besten Dank und herzliche Grüße aus Sachsen