Wenn die Walze walzt
Der Druck auf Ungeimpfte ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Volksverhetzung. Ein Ende dieser Eskalation ist nicht in Sicht.
Stalin soll mal über die Soldaten der Roten Armee gesagt haben: «Wer vorrückt, kann sterben. Wer zurückweicht, wird sterben.» Als die Rotarmisten in den Krieg zogen, waren MGs am Straßenrand platziert, um jeden Rückzugsgedanken im Keim zu ersticken. Wer sich das Motto «Vorwärts immer, rückwärts nimmer» auferlegt hat, und zwar um jeden Preis, wird mit Bremsern und Kritikern kurzen Prozess machen.
Seit wann ist “Querdenker” eine Beleidigung?
Die Walze walzt, bis sie sich eben ausgewalzt hat. Das gleiche Prinzip gilt inzwischen auch für die Impfkampagne in Deutschland. Das durften zuletzt Joshua Kimmich, Sarah Wagenknecht, Richard David Precht und ganz neu auch Svenja Flasspöhler, Chefredakteurin des Philosophie Magazins, am eigenen Leib erfahren. Wer heutzutage aus dem Impf- und Panikorchester ausschert, oder schlicht Selbstverständlichkeiten, wie das Recht auf körperliche Selbstbestimmung in Sachen Impfung betont, wird mindestens als inkompetent dargestellt, wenn nicht gleich zum verwirrten Vollidioten gestempelt – oder zum Querdenker.
Als der Begriff «Querdenker» letztes Jahr zum Schimpfwort gemacht wurde, hörte man von deutschen Mainstream-Intellektuellen keinen Mucks. Man selbst war ja nicht gemeint. Das rächt sich jetzt für die Ersten und viele werden folgen. Medial war die Schublade sofort da: Querdenker, das sind Verwirrte, Rechte, Reichsbürger, Antisemiten und Esoteriker. Die Bilder ließen nicht lange auf sich warten. Es genügte, bei Demos einfach immer die Auffälligsten und Schrillsten zu interviewen, nie den kritischen Normalbürger. So entstand ein vermeintlich monolithischer Block, ein Phantom, medial fabriziert, um ungestraft auf einen Sündenbock eindreschen zu können.
Wir sehen gerade, wo das Schweigen der Intellektuellen hingeführt hat. Wer sich aus Prinzip nicht lautstark gegen die Verrohung der Sprache und totalitäre Mittel der Stigmatisierung ausgesprochen hat (egal um welche Gruppe es geht, jetzt sind es die «Ungeimpften»), der findet sich irgendwann selbst im Lager der Ausgestoßenen. Denn die Walze walzt und wer das vorher nicht sehen wollte, muss es wohl erst am eigenen Leib erfahren, um es zu begreifen. Es ist bezeichnend, dass in deutschsprachigen Zeitungen seit Pandemiebeginn eher ein Taliban-Führer ein Interview bekommt, als Corona-Oppositionelle, von denen es wahrlich inzwischen einige prominente gibt.
«Impfen macht frei», für diesen bewusst provokanten und zugespitzten Satz bekamen Demonstranten zuletzt eine Strafe wegen Volksverhetzung aufgebrummt. Es ist eine Anspielung auf die Sätze «Impfen ist Freiheit» (Söder) und «wir impfen Deutschland zurück in die Freiheit» (Spahn), die sich inzwischen als blanke Lüge herausgestellt haben. Interessant: Wenn ein ehemaliger Bundespräsident, Joachim Gauck, von Impfgegner als «Bekloppte» spricht oder der ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete Rainer Stinner von «Sozialschädlingen» dann ist das (zumindest bisher) eine straffreie Volksverhetzung. Wieso eigentlich? Volksverhetzung ist laut Strafgesetzbuch das Aufstacheln zum Hass gegen eine Bevölkerungsgruppe mittels Beleidigung und Entwürdigung. Politik und Medien betreiben genau das: Volksverhetzung gegen die Gruppe der Ungeimpften.
Das Impfnarrativ zerfällt, die Politik eskaliert weiter
Die Medien ziehen gerade sämtliche Register. Bei Spiegel Online, frisch mit fast 3 Millionen Dollar von der Bill & Melinda Gates Stiftung subventioniert, ist es gerade das Spiel «good cop, bad cop». Während ein Wissenschaftsredakteur den Fernsehphilosophen Richard David Precht in die Tonne tritt, darf Sascha Lobo, der auch gerne mal mit bezahlten Vorträgen bei Pharmafirmen sein Geld verdient, in infantiler Kumpelhaftigkeit mit dem angeblich an der Komplexität der Welt überforderten Leser kommunizieren. Er findet, dass sehr viele Menschen an Covid sterben (es sind im Median weniger als 0,23 Prozent, denn obduziert wird kaum) und auch sonst zitiert er am liebsten befreundete Journalisten, die gleicher Meinung sind. (Wer auf den neuesten Stand kommen will, und zwar mittels einer Kommunikation auf Augenhöhe mit dem Leser, dem empfiehlt sich der Beitrag von Mario Martin auf der Publikation von Boris Reitschuster). Was kommt beim Spiegel als nächstes? Wird bald die Kolumnistin Sybille Berg für unzurechnungsfähig erklärt? Sie sieht dystopische Zustände und ist gegen das Covid-Gesetz in der Schweiz.
Dass man es in Sachen Impfung auch ganz anders sehen kann als der Mainstream, zeigen die neuesten Videos von #allesaufdentisch. Immer mehr kritische Stimmen melden sich zu Wort. Diesmal geht es um die blinden Flecken der Impfung, die bisher kaum bis gar nicht diskutiert wurden: Impfkomplikationen, Impfnebenwirkungen, die Diffamierung von Ungeimpften, die Impfpflicht sowie die Zumutung 2G. Neben Sahra Wagenknecht und Monika Gruber kommt auch Kilian Forster, der Leiter der Dresdner Jazztage zu Wort, der gerade aus Protest gegen die 2G-Regel seine Veranstaltung vorzeitig für beendet erklärt hat. Er wolle nicht diskriminieren. Zusammen mit der Rechtsphilosophin und Strafrechtlerin Katrin Gierhake spricht er über die aktuelle Kernfrage: Wann ist staatlicher Zwang überhaupt legitim?
Man fragt sich derzeit: Wann stehen eigentlich die Geimpften gegen diese Politik auf? Während die einen diffamiert werden, werden sie schlicht verarscht. Sie wurden mit «Impfangeboten», Bratwürsten und Freiheit gelockt. Was sie bekommen haben ist ein Dauer-Impfabo. Gut 60 Prozent der werten Mitmenschen in Deutschland jagen sich offenbar #allesindenArm (so der neueste PR-Hashtag auf Twitter für die völlig gescheiterte Impfkampagne) und merken erst jetzt allmählich, dass Politik und Medien das Spiel #alleaufdenArm mit ihnen gespielt haben. Die Walze walzt eben weiter und es wird nicht mehr lange dauern bis Dreifachgeimpfte und Doppeltgeboosterte den querdenkerisch-verwirrten Doppeltgeimpften aber nur Einfachgeboosterten mangelnde Solidarität vorwerfen. Wie viele Lügen und geplatzte Versprechen brauchen die Geimpften, um zu merken, dass hier massiv etwas faul ist?
Die Walze walzt gerade schneller als sonst. Von 2G, der Impfpflicht durch die Hintertür zum Lockdown für Ungeimpfte (lies: Beugehaft) bis hin zur Impfpflicht (Österreich macht hier gerade den Vorreiter) waren es nur wenige Wochen. Liegt es daran, dass die bedingten Zulassungen der Impfstoffe in den nächsten Wochen auslaufen? Für eine Verlängerung müssen diese mehr nutzen als schaden. Das ist nicht nur angesichts vermehrter Myokarditis-Fälle zweifelhaft. Gefälschte Zulassungsstudien bei Pfizer dürften auch nicht gerade hilfreich sein. Moderna wird in manchen Ländern bei Jüngeren gar nicht mehr verimpft. Johnson & Johnson versuchen sich gerade in eine Schein-Insolvenz zu flüchten: Der Konzern muss Milliarden an Schadensersatz für Asbest in Babypuder zahlen, will aber auf der anderen Seite noch für seinen Impfstoff abkassieren. Und von Astra-Sauerbier-Zeneca redet auch niemand mehr. Heißt für die Politik: die Hütte brennt und die Restposten müssen vor Weihnachten noch raus.
Das einzig Gute, was man dieser Situation noch abgewinnen kann, ist, dass jetzt endgültig die Masken fallen: Bei Politikern, den Medien und auch den Mitmenschen. Täglich neue Überraschungen und Salti rückwärts bedeuten auch, dass wir täglich etwas klarer sehen, wer wessen Geistes Kind ist. Die nächsten Wochen werden vermutlich noch härter. Das Beste, was wir für uns in dieser Lage tun können, ist uns selbst zu überraschen: Mit cleverem Widerstand, offenem zivilen Ungehorsam und mit analoger Vernetzung in Zirkeln des Mutes und der Zuversicht.
Dante Alighieri wusste: «Der heißeste Platz in der Hölle ist für diejenigen bestimmt, die in Zeiten der Krise neutral bleiben».
Nachtrag 22.11.: Wie mir gerade zugetragen worden ist, wurden die Zulassungen für die Impfstoffe in der EU vor einigen Tagen ohne viel mediales Aufsehen verlängert.
Meinen Beitrag «Wenn Widerstand zur Pflicht wird» gibt es nun auch als Podcast bei Radio München, gesprochen von Sabrina Khalil:
Einige Podcasts meiner Texte finden Sie nun auch auf den ersten Kanälen, wie z.B. Spotify. Weitere Plattformen folgen in Kürze. Sprecherin ist die Schauspielerin Isabelle Barth.
Sie erreichen mich unter kontakt@idw-europe.org oder indem Sie auf meine Mail-Sendung antworten. Sie finden alle bisher erschienenen Beiträge im Archiv.
Weitere Kanäle von mir: Twitter, Telegram und Youtube. Ich bin zudem Teil des Symposiums.
Eine erste Telegram-Gruppe zur Vernetzung finden Sie hier. Bald wird es auf Discord eine übersichtlichere Arbeits- und Recherchegruppe geben. Danke auch für die vielen Bewerbungen um den Praktikumsplatz! Eine Entscheidung wird Ende des Monats getroffen. Bewerbungen sind weiterhin möglich.
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Tja, man kann es immer nur wiederholen: Corona ist kein Intelligenztest, es ist ein Charaktertest.
Danke für Ihre tolle Arbeit Herr Matuschek, offensichtlich haben Sie Charakter im Überfluss.
Ich denke dieses Spiel wird noch eine ganze Weile so gehen, man will die Deutschen so tief spalten und mental verunsichern wie möglich, bevor man den Great Reset einläutet. Und der Aufhänger wird natürlich nicht Corona, sondern eine Mischung aus Klima-/ und Wirtschaftskrise sein.
Sie treffen die Texte immer so als kämen sie aus mir heraus, nur, dass Sie befähigt sind, es niederzuschreiben. Ich fühle mich mit Ihnen und all jeden, die das genauso fühlen sehr verbunden und seit Beginn dieser Nonsens-Inszenierung geradezu aufgefordert, täglich auf all die Ungereimtheiten hinzuweisen. Das bleibt nicht unerhört, das kann ich Ihnen versichern.
Eines der wichtigsten Argumente in Bezug auf diese Impfpropaganda ist, dass gegen Alpha geimpft und geboostert wird. Wir haben aber Delta, Alpha ist erledigt.
Dieses Argument würde alleine ausreichen, um das Kartenhaus (den anhaltenden Beschiss) zum Einsturz zu bringen. Wer diesen Fakt noch wegreden will, ist intellektuell nicht mehr zurechnungsfähig.
Ich empfehle unsere Arena vom 19.11.21 zum Covid Gesetz anzuschauen (SRF). Sie werden staunen, was unser Bundesrat zugeben musste.
1. erfolgreiche Antikörperbehandlung sei zu teuer (wir sind also zu teuer für eine adäquate, wirksame Behandlung ohne Nebenwirkungen [mal auf der Zunge zergehen lassen]) -> Wirtschaftsschaden 93 Milliarden, aber diese Behandlung ist zu teuer für uns, der Mob
2. Medikamente zur Frühbehandlung, die eine Hospitalisation um 90% verringert (unsere Massnahmen messen sich an der Spitalauslastung), in 20 Monaten (obschon seit Italien bekannt war, was nützt) nichts geschehen, keine Notzulassung und Zitat: „wir können es nicht beschaffen“.
So wird bei uns politisch herumgedoktert.
Herzlichen Dank Herr Matuschek für Ihren unermüdlichen Einsatz.