Im Würgegriff der neuen Nihilisten
Die Herrschaft des aktuellen Wahnsinns mag erschreckend sein, sie weckt aber auch die Lebenskräfte der Normalgebliebenen. Am Ende hat das Leben noch immer über den Tod triumphiert.
Wo ist oben, wo ist unten? Wissen wir es noch? Wie erkennen wir es? Unsere Lebenswelt erscheint immer mehr als eine Schneekugel, die heftig durchgeschüttelt und auf dem Kopf stehen gelassen wurde. Wir erleben eine Zeit, in der zunehmend das Gegenteil von dem wahr ist, was einem als wahr angepriesen wird. Das Gute daran: All das ist zunehmend so offensichtlich, dass es kaum noch jemand glaubt. Die Nomenklatura in Medien, Politik und «Wissenschaft» hat die Hosen nicht mehr nur heruntergelassen, sondern gänzlich verloren. Die selbsternannten Kämpfer gegen «Hass und Hetze» predigen davon, wie sie Menschen als Ratten in ihre Löcher zurückprügeln wollen (Tagesschau), Kritiker als unnütze Blinddärme entfernen (ZDF); sie stimmen ein Lob der Spaltung der Gesellschaft an (Die Zeit) oder wollen «Mehr Diktatur wagen» (Süddeutsche Zeitung). Inlandsgeheimdienste beobachten den kritischen Teil der Bevölkerung bei der angeblichen «Delegitimierung des Staates», anstatt diejenigen unter die Lupe zu nehmen, die von innen heraus die Wurzeln unseres Gemeinwesens zersägen.
Gewollte Zerstörung
Die Verkehrung der Wirklichkeit ist kein Beiprodukt, es ist das Produkt. Genauer gesagt: Das Produkt einer neuer Riege nihilistischer Kräfte, die sich einen Systemumbau von innen, bezahlt durch den Bürger durch Rundfunkzwangsgebühren und Steuergelder auf die woken Regenbogenfahnen geschrieben haben. Dostojewskis Dämonen geistern wieder durch die Welt. Ihr Erkennungszeichen: Sie wollen nie das naheliegende Machbare und Produktive, sondern stets das fernliegende, Utopische, Destruktive. So sind sie nie verantwortlich zu machen, denn das Ziel ist ja noch in weiter Ferne. Diese Nomenklatura des Nihilismus, man findet sie heute unter demokratie- und volksverachtenden Politikern, bei NGO´s und Stiftungen, in staatsnahen ThinkTanks wie dem «Zentrum für liberale Moderne», gekauften Wahrheitsministerien wie dem «Volksverpetzer» sowie unter willfährig-eifrigen Redakteuren.
Diskutieren wir die Probleme auf Höhe der Zeit? Ich meine nicht. Weitläufig wird so getan, als müsste man nur immer wieder darauf hinweisen, dass der Debattenraum verengt wird, Grundrechte zu Privilegien erklärt werden, die ideologischen Verirrungen ins Kraut schießen und Lügengebäude als Pseudorealität verkauft werden, damit sich etwas ändert. So wäre es in «normalen Zeiten». Nun sind wir aber in Zeiten der «Neuen Normalität», wie der gesellschaftliche Umbau seit Corona genannt wird. Und in diesen Zeiten muss man davon ausgehen, dass all dies so gewollt ist. Die Beteiligten wissen Bescheid, über das was sie tun. Und sie tun es trotzdem. Dagegen hilft keine Unterschriftenliste oder eine putzige Petition. Sondern nur die ungeschminkte Analyse der Realität und eine Neukalibrierung der eigenen Einstellung zur Welt.
Am ehesten wird man der aktuellen Situation gerecht, wenn man sie als eine Form der hybriden Kriegsführung betrachtet, als einen Krieg, der nie sichtbar erklärt wurde und in welchem die Hauptwaffe nicht die Kanone ist, sondern das Wort. In dieser Konstellation geht es nicht um einen Angriff von aussen, sondern um eine Aushöhlung von innen. Es geht darum, jede Form der gesellschaftlichen Interaktion zu unterminieren (Ex-Kanzlerin Merkel: «Keine Gespräche!), den Prozess, der zu logischen Schlüssen führen soll, zu untergraben und damit letztlich das Individuum in einer Form der Desorientierung zu hinterlassen.
Betrachten wir nur die Begriffe und fragen uns, was noch dahintersteckt, außer zunehmend leere Hüllen. Freiheit? Ein Privileg für Gehorsame. Wahrheit? Das, was eine Nomenklatura dafürhält. Berufsethos? Für viele gibt es nur noch «Jobs». Familie? Ein Regenbogenkonglomerat von Elter 1 und Elter 2 zur Nichtfortpflanzung. Religion und Spiritualität? Ein räucherstäbchenhafter Kult der «Selbstliebe». Kultur? Ein ideologisches Influencertum. Freie Wirtschaft? Der Beginn eines cliquenhaften Staatskapitalismus. Bildung? Eine Ansammlung von schalem Diplomwissen. Wir erleben einen Kampf gegen das Menschliche selbst, einen Versuch, den Menschen zum gehorsamen Roboter zu verwandeln, wie es der Transhumanismus verheißt. Der vermeintliche Fortschritt gebiert ein digitales Sklaventum. Die Menschheit mutiert unbeschwert in die Matritze des Metaversums hinein und hält die virtuellen Gitterstäbe für Mittel der Horizonterweiterung.
Mit Lebenstrieb gegen den Nihilismus
Der Lauf der Welt ist immer von einer Dualität geprägt, also von gegensätzlichen Kräften bestimmt. Es gibt die Vitalität des Lebens nicht ohne die Morschheit des Todes.
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