Die ideologischen Wurzeln der Cancel Culture
Bei näherem Hinsehen wird deutlich: es geht nicht um Moral, sondern um die Machtergreifung einer neomarxistischen Nomenklatura.
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Ein Witz aus der Zeit des Kalten Krieges: Ein amerikanischer, polnischer und sowjetischer Hund sitzen beisammen. Der amerikanische Hund sagt: „Wenn ich in meinem Land lange genug belle, kommt jemand und gibt mir Fleisch.“ Darauf der polnische Hund: „Was ist `Fleisch`?“ Und der sowjetische Hund: „Was ist `bellen`?“
Nun ja, früher war die Welt noch übersichtlich und in der „freien Welt“ konnte man sich darüber amüsieren, dass es im Sozialismus weder Redefreiheit noch Fleisch gab.
Doch der eigentliche „Witz“ am Witz ist wohl die Aussage des amerikanischen Hundes. Fleisch fürs Nichtstun, für bloßes Bellen? Rückblickend wurde in diesem Witz über den Sozialismus wohl eher der späte Sieg des Sozialismus angekündigt. Wer heute jedenfalls laut genug ein moralisches Anliegen formuliert und Druck aufbaut, bekommt etwas. Das vermeintliche „Ende der Geschichte“, wie man den in den 90er Jahren gefeierten Sieg des Kapitalismus über den Sozialismus nannte, bekommt gerade ein Nachspiel unter veränderten Vorzeichen.
Das gilt auch für das „Bellen“ und das „Fleisch“.
Die freie Rede ist gerade unter Druck wie lange nicht. Allein zwischen April und Juni löschte YouTube mehr Videos als je zuvor, 11,4 Millionen an der Zahl. Die EU-Kommission will die verschlüsselte Kommunikation unterbinden, alle Kommunikation der Bürger soll für Sicherheitsbehörden transparent sein. Weite Teile der Medien haben es verpasst, angemessen kritisch über Grundrechtseingriffe in Zeiten von Corona zu berichten, wie selbst Programmverantwortliche selbstkritisch zugeben, allerdings erst hinterher, wenn die Einschränkungen bereits Gesetz geworden sind.
Ziemlich beispiellos dürfte auch sein, dass es inzwischen Unterschriftenaktionen von Bürgern braucht, um öffentlich-rechtliche Medien an ihren gesetzlichen Auftrag zu erinnern, nämlich ausgewogen und unter Berücksichtigung abweichender Positionen über Corona zu berichten. Gegen Impfgegner werden übrigens inzwischen – man reibt sich verwundert die Augen – sogar Geheimdienste für Kampagnen gegen „Desinformation“ mobilisiert.
Ach ja, und das „Fleisch“? Auch die Tage des echten Fleisches sind wohl gezählt, wenn es nach den Ideen des World Economic Forum geht. In Zukunft kommt das Fleisch gleich aus dem Labor. Es sind ausgerechnet die Verlautbarungen dieses Clubs der 1000 größten Unternehmen der Welt, aus welchen die sozialistische Dystopie der Zukunft am deutlichsten aufscheint:
„Willkommen im Jahr 2030. Ich besitze nichts, habe keine Privatsphäre und das Leben war nie besser.”
Wie konnte das geschehen?
Wer sich fragt, wie es so weit kommen konnte, muss einen Blick auf die ideologischen Wurzeln von Political Correctness, Identitätspolitik und Cancel Culture werfen.
Die gegenwärtige politische Einflussnahme auf die Sprache ist Ausgangspunkt einer spätsozialistischen Machtergreifung, die wir nicht erst seit gestern erleben. Huxley und Orwell, die in „1984“ und „Schöne Neue Welt“ je zwei gegensätzliche Dystopien entworfen haben, hatten einen gemeinsamen Ausgangspunkt: die Manipulation der Sprache. Der Einzelne kann heute kaum noch den eigenen Augen und Ohren trauen, muss sich über die Umkehrung von Wortbedeutungen wundern und bleibt letztlich verwirrt darüber zurück, „was man heute eigentlich noch sagen darf“.
Die Sprachkontrolle kam bisher vor allem in zwei Stufen daher:
Politische Korrektheit
Bestimmte Worte und Themen werden zu Sperrgebieten erklärt oder mittels eines Denunziationsbegriffs („rechtsextrem“, „esoterisch“, „verschwörungstheoretisch“, „antisemitisch“ etc.) unter Verdacht gestellt. Der Debattenraum wird durch organisierte Gruppierungen privatisiert. Debatten über Mohrenstraße, Mohrenkopf und Zigeunersoße sind die Spitze des Eisberges. Sprachreglementierung ist immer auch eine erkennungsdienstliche Behandlung. Wer die „richtigen“ Worte wählt (siehe auch gendergerechte Sprache), gibt sich als Anhänger der Doktrin zu erkennen.
Cancel Culture
Auf Verstöße gegen das „richtige Bewusstsein“ im Sinn der Doktrin folgen hier handfeste Sanktionen: Ausladungen von Veranstaltungen, Rauswürfe aus Verlagen, gesellschaftliche Ächtung bis hin zum faktischen Berufsverbot. Die Sanktionen drohen sogar rückwirkend. Die Comedians Anke Engelke und Kaya Yanar zum Beispiel fühlten sich dazu genötigt, Selbstkritik für ihre alten Rollen zu üben und sich von diesen zu distanzieren. Damit ist jede künstlerische Tätigkeit heute ein Berufsrisiko. Da niemand weiß, was morgen „verboten“ ist, schwebt über jedem das Damoklesschwert, rückwirkend von der Inquisition der Canceler erfasst zu werden.
Was mal als Schutz für marginalisierte Gruppen daherkam, lässt sich inzwischen auch ganz einfach auf unliebsame Kritiker anwenden. Man muss die Schraube einfach nur ein paar Windungen weiterdrehen. Anetta Kahane, früher als IM für die Stasi aktiv und heute Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung, meinte kürzlich in einer Pressekonferenz in Bezug auf Corona-Kritiker, dass Verschwörungsideologien, Achtung, jetzt kommt es, „immer ein antisemitisches Betriebssystem haben“. Nicht nur so mancher Flacherdler und Chemtrail-Anhänger dürfte da wohl gerade vertieft ins Grübeln kommen. Doch Kahane legt sogar nach: selbst wenn sich die Theorien mit Bill Gates beschäftigen sind sie „immer genuin antisemitisch“.
Der perverse Syllogismus von Frau Kahane lautet damit:
Abweichende Ansichten zu Corona sind Verschwörungstheorien.
Verschwörungstheorien sind immer antisemitisch.
Also sind abweichende Ansichten zu Corona immer antisemitisch.
Wo hört eigentlich Propaganda auf und wo fängt Realsatire an?
Frau Kahane verbreitet hier natürlich gefährlichen Unsinn, quasi eine eigene Verschwörungstheorie. Und zwar staatlich gefördert. Doch nicht nur das: sie entwertet auch noch das legitime Anliegen der Bekämpfung des Antisemitismus, indem sie diesen zum beliebigen Platzhalter zur Bekämpfung von Regierungskritik umwidmet. „Antisemitismus“ wird so zum Neusprechbegriff, zum Generalschlüssel gegen unliebsame Kräfte.
Was der richtige Ort für unliebsame Kritiker ist, daraus machen manche Beobachter auf Twitter keinen Hehl, hier zum Beispiel eine Grünenpolitikerin:
Querdenker und Kritiker, aber auch alle Bürger dürfen somit zu Recht alarmiert sein. Zudem will die Bundesregierung in den nächsten Jahren über 1 Milliarde Euro an Steuergeldern in Projekte gegen „Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus“ stecken. Die Futtertröge für willfährige Außendienstmitarbeiter der Regierungskommunikation werden weiter aufgefüllt. Der Bürger bezahlt selbst für seine Gouvernante, die ihm das richtige Denken einimpfen und kritisches Denken unter Generalverdacht stellen soll. Es ist ja immer „für die gute Sache“.
Doch so verwirrend vieles gerade ist, beim näheren Hinsehen wird es klarer.
Vordenker des marxistischen Aktivismus
Für jede politische Agenda gibt es intellektuelle Vordenker. Der Begriff der politischen Korrektheit zur Bezeichnung des „richtigen“, machtgefälligen Denkens und Handelns machte schon unter Stalin Karriere.
Sprache ist im politischen Kontext nicht mehr Mittel zur Erforschung der Wahrheit, ein Werkzeug zur Erkenntnisfindung, sondern zur Erlangung von Macht. Gut ist, was effektiv ist. Und sei es um den Preis von Wahrheit, Klarheit und Sinnstiftung.
Die aktuellen Herrschaftsinstrumente lassen sich u.a. auf drei Vordenker stützen.
1. Antonio Gramsci
Der Mitgründer der italienischen kommunistischen Partei war zuerst Redakteur für die sozialistische Zeitung Avanti, deren Chefredakteur einmal ein gewisser Benito Mussolini war. Von letzterem 1926 ins Gefängnis gesteckt, entwarf er in seinen „Gefängnisheften“ die Blaupause für den Siegeszug der Linken, der bis heute Gültigkeit hat. Der Marxismus galt damals aufgrund der Trägheit des Volkes, sich revolutionär zu betätigen, als gescheitert. Es brauchte daher eine Machtergreifung von oben, statt von unten.
Das Mittel: kulturelle Hegemonie durch Homogenität des kulturellen Klimas. Der Marxismus konnte laut Gramsci nur siegen, wenn die Institutionen der Medien, der Wissenschaft und der Kultur erobert bzw. unterwandert sind. Für diesen Gedanken stand Machiavelli Pate: er schreibt in “Der Fürst”, dass der sicherste Weg zur Kontrolle über Menschen über die Zerstörung ihrer Glaubenssätze und die Einführung von neuen Glaubenssätzen führt. Das sei für unbewaffnete Propheten schwierig, aber dafür auch besonders lohnend. Gramsci wollte sich nicht auf die Maschinenstürmer verlassen, die Revolutionäre, welche die Produktionsmittel in die Hand nehmen sollten. Ihm ging es um Brainhacking.
Wenn die Gehirne erst einmal auf Linie waren, ging der Rest ganz von alleine. Mit Erfolg: Medienmacher, Künstler, große Teile des Wissenschaftsbetriebs sind heute nicht nur in Deutschland fest in linker Hand. Die Mehrheit der ARD-Volontäre würde laut einer Umfrage die Grünen wählen. Und wenn sich privilegierte Karrierefrauen für feste Quoten bei Spitzenjobs einsetzen ist das vermutlich ganz im Sinne des Erfinders der Machtergreifung von oben. Oder geht es diesen Damen darum, die Bedingungen für alleinerziehende Mütter oder die Kassiererin im Discounter zu verbessern?
2. Herbert Marcuse
Herbert Marcuse war einer der Vordenker der Linken in den 60er Jahren und war der Ansicht, dass man bei der Machtergreifung nicht allzu zimperlich vorgehen dürfe. Das heißt im Klartext: „Repressive Toleranz“. Die bestehenden Machtverhältnisse breche man nicht, wenn man nach den Regeln des normalen Diskurses vorgehe und Machtpositionen verhandele. Es geht um einen „semantischen Krieg“ und „sprachliche Rebellion“.
Wörter und Begriffe sind umzuformen; sie sind ihrer „falschen Neutralität“ zu entkleiden. Um Toleranz zu verwirklichen, brauche es Intoleranz gegenüber den herrschenden politischen Praktiken, Gesinnungen und Meinungen. Unparteiische Toleranz dagegen nütze den bestehenden Machtverhältnissen. Letztere seien dabei der Aggressor, gegen den man sich zur Wehr setze. Auch der Canceler von heute steht verlässlich auf Seite der „Schwachen“, spielt dessen Schutzmacht, egal ob letzterer das wünscht oder nicht.
Hilfreich dabei war auch die aktivistisch angelegte „Kritische Theorie“ in den Geisteswissenschaften sowie die Ablehnung bestehender Prozesse der Sinnvermittlung (z.B. „Wettbewerb der Ideen“) als relativistisch durch das Gedankengut der Postmoderne. Was Marcuse beschreibt, galt zwar für die Konstellation der Machtergreifung der Schwachen gegenüber den bestehenden Machtverhältnissen. Das hindert aber heute diejenigen, die selbst die kulturelle Hegemonie ausüben nicht daran, ihre Machtverhältnisse durch Ausschluss und Diffamierung Andersdenkender zu sichern.
Vertiefend zum Thema:
3. Saul Alinsky
Saul Alinsky ist Vordenker des sogenannten „Community Organizing“, einer aktivistischen Form der Einflussnahme von lokalen Gruppierungen, Bürgerinitiativen etc. auf Politiker, Unternehmen oder Institutionen. Zudem ist er Verfasser des einflussreichen praktischen Leitfadens „Rules for Radicals“ von 1971.
Hillary Clinton schrieb ihre Doktorarbeit über Alinsky, Barack Obama nannte ihn als Inspirationsquelle. Im Grunde geht es beim Community Organizing darum, Themen und Probleme zu finden und zu artikulieren, Menschen dafür zu mobilisieren und dann Politiker und Repräsentanten öffentlich mit den Anliegen zu konfrontieren und zum Einlenken zu bewegen.
Sobald ein Anliegen gefunden ist, gilt laut Alinsky:
„Keep the heat on. No politician can sit on a hot issue if you make it hot enough.”
Daran ist per se noch nichts Verwerfliches. In Zeiten von Social Media geht Druckausübung allerdings noch einfacher und ganz ohne, dass man dafür eine Sporthalle anmieten muss: durch konzertiertes öffentliches Anprangern, Mobbing, Diffamierung und Boycott. Letztlich geht es darum, dass die Betroffenen eher einlenken, als sich zur Wehr zu setzen. Der Zweck heiligt die Mittel.
Chinese Interests Matter
Zusammengefasst kann man sagen: was wir gerade erleben ist ein Kniefall-Aktivismus von Menschen, die sich als Schutzmacht für marginalisierte Gruppierungen ausgeben, um damit die eigene Machtposition zu begründen oder zu stärken. Und zwar in den Farben von Diversity, LGBTQ, Grün.
Dabei ist es letztlich egal, in welchen Mantel man Planwirtschaft, Geldsozialismus, Überwachung, Technokratie und Enteignung kleidet: Der Mief des Marxismus ist überdeutlich. Und China reibt sich zusätzlich noch dank „Black Lives Matter“ die Hände.
So schreibt die Washington Post, dass die sichtbarste Unterstützung für die BLM-Bewegung von Repräsentanten Pekings zu vernehmen war. Staatliche Medien hätten buchstäblich hunderte Artikel über den Tod von George Floyd und die Aufstände verfasst. Die Proteste kommen nicht nur gelegen, weil sie die Länder selbst destabilisieren, sondern auch weil China so nun selbst mit dem Finger auf die Menschenrechtssituation anderer Länder zeigen kann. Ob Hong Kong oder die Uiguren-Frage: der Weg zur Macht ist mit kleinen moralischen Siegen gepflastert, wie der Tweet einer Sprecherin der chinesischen Regierung zeigt.
Die Organisatoren von Black Lives Matter bezeichnen sich übrigens selbst als „ausgebildete Marxisten“. Von „Black Lives Matter“ zu „Chinese Interests Matter“ ist es gerade nur noch ein kleiner Schritt. Und große Teile der Linken sowie der Medien stellen sich lieber als nützliche Idioten zur Verfügung, statt kritische Fragen zu stellen. Wo bleibt der Aufschrei der freien Welt?
Update: Im letzten Beitrag fragte ich nach dem Urheber des folgenden Zitats:
“Der mündige Bürger ist ein unbequemer Geselle, unruhig, bereit zu demonstrieren und zu protestieren, bereit auch, die Ordnung selbst in Frage zu stellen, in der er lebt.”
Die richtige Antwort lautet: Ralf Dahrendorf. Viel interessanter finde ich jedoch den Umstand, dass das Zitat auch zu den anderen Vorschlägen gepasst hätte. Durchaus aktuell ist auch folgende Antwort von ihm aus einem Interview mit der “Schwäbischen Donau Zeitung” vom 4.11.1967, die ich Ihnen nicht vorenthalten will:
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Die Analyse der ideologischen Wurzeln setzt einen falschen Schwerpunkt mit der Fokussierung auf den Marxismus. Die gegenwärtiges Entwicklung zum Totalitarismus geht in erster Linie auf die Ideen der postmodernen Vordenker zurück. Diese entstanden in den 80er Jahren an Universitäten in den USA. Durch die schlampige Rezeption sowohl der Strukturalisten (Foucault, Derrida) als auch der Frankfurter Schule (Horkheimer, Adorno, Markuse) wurde eine aktivistische Ideologie geschaffen, deren Weltanschauung diametral der marxistischen widerspricht. Sie basiert auf der Verleugnung von Wahrheit, ist relativistisch und subjektiv. Ihr geht es nicht um Erkenntnis sondern um Moral. Insofern haben die postmodernen „Linken“ nichts mehr mit der klassischen Linken gemein. Anstatt Gramsci hätte Butler erwähnt werden sollen. Der 3. Welle Feminismus hat der Meinungsfreiheit mehr geschadet als es der Kommunismus jemals im Westen gekonnt hätte.
Auch rieche ich hinter Planwirtschaft, Geldsozialismus etc. nicht den „Mief des Marxismus“, sondern die Gier der globalen Finanzelite. Dazu hat Paul Schreyer eine luzide Einschätzung im Zusammenhang mit Corona geschrieben (https://multipolar-magazin.de/artikel/was-steckt-hinter-der-corona-politik).
Dass die BLM „sich selbst als ausgebildete Marxisten bezeichnen“ ist lediglich ein eitler Etikettenschwindel.
Die „Chinese Interests Matter“ betreffend muß die globale Systemkonkurrenz betrachtet werden. Die westliche Elite fürchtet den Aufstieg Chinas und das Ende des amerikanischen Jahrhunderts. Insgeheim kopieren sie den chinesischen Ansatz indem sie einen freiheitlich verschleierten Totalitarismus etablieren. Durch die Verengung des Diskurs-Korridors soll eine Homogenität in der westlichen Bevölkerung erreicht werden, die in China kulturelle Wurzeln hat. Die Cancel Culture ist eine Maßnahme zur Abschaffung der Demokratie, die den herrschenden Eliten schon immer ein Dorn im Auge war. Wir sind auf dem Weg in eine neo-feudalistische Gesellschaftsordnung, die die Mächtigen vom lästigen Einfluß derWähler befreit. Und ja, die „Linken und Medien“ sind Idioten, die in quasi-religiöser Verzückung aufgehen.
Freischwebend triffts.
Junge Junge sind das "spannende" Ideen und Darstellungen. Ein Gück darf auch diese Sichtweise irgendwo publiziert werden. Wenn man nur lang genug sucht, findet man in jedem Wald einen kaputten Baum.
"Echte", gesunde und nachhaltige Veränderungen erreicht man aber nicht, indem man den ein oder anderen kaputten Baum anprangert, fällt oder absägt, sondern indem man den Förster tauscht. Oder noch besser: einen eigenen Wald pflanzt, der irgendwann wichtiger und größer sein wird, als der aktuelle "kaputte" Wald.
Viel Erfolg beim Pflanzen. Oder beim Schweben.
Gruß
ein liberaler-sozialer Realist