Drohnenangriff auf die Kriegsmüdigkeit
Die Operation "Spinnennetz" gegen russische Flugbasen galt auch den Friedensverhandlungen. Wir stehen einem III. Weltkrieg so nah wie seit der Kubakrise nicht mehr.
Auch wer das Kriegsgeschehen bisher nicht im Detail verfolgte (das tat ich auch nicht), horcht nun auf: Einem Nicht-Atomstaat – der Ukraine – ist ein gleichzeitiger, koordinierter Schlag gegen vier teils tausende Kilometer voneinander entfernte russische Luftbasen gelungen. Eine nicht unerhebliche Zahl strategisch wichtiger Flugzeuge wurde zerstört. Ein Angriff im hintersten russischen Hinterland, selbst jenseits der Taurus-Reichweite, durchgeführt mit Billigdrohnen, wirft erhebliche Fragen über geheimdienstliches Versagen in Russland und eklatante Mängel in der Luftverteidigung auf.
Es gibt wohl Momente, in denen Geschichte nicht geschrieben, sondern geflogen wird. Unspektakulär, relativ still, surrend, von einem LKW aus abgefeuert, mit einem Stück Technik, das kaum mehr kostet als das Gerät, auf dem ich diesen Text schreibe.
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Ein Angriff auf die Friedensverhandlungen
Die Ukraine hat sich erstmals weit über das Schlachtfeld hinaus erhoben – geografisch, technisch, symbolisch. Die Triade der atomwaffenfähigen Luftstreitkräfte Russlands – ein Heiligtum sowjetischer Machtprojektion – wurde durch das schwächste Glied in der Logikkette der Militärdoktrin beschädigt: den Überraschungseffekt. Drohnen, wie aus dem 3D-Drucker, haben eine strategische Achillesferse bloßgelegt. Nicht mit Hyperschall, sondern mit Hartplastik und GPS. Das erste Opfer dieses Angriffs dürften die Friedensverhandlungen in Istanbul sein.
Dass die Ukraine strategische Luftstützpunkte der russischen Atomwaffe angreift – koordiniert, tief im Landesinnern – wäre bereits für sich eine Zäsur. Doch dass dies unter stillschweigender Duldung oder gar Mithilfe westlicher Dienste wie der CIA erfolgt sein dürfte, während Trump zugleich als Friedenstaube auftritt, verschiebt das strategische Koordinatensystem. Die alten Verträge – START etc. – wirken wie rissige Abkommen aus der Steinzeit. Wenn die USA von der Operation wussten, darf sich Russland getäuscht fühlen. Washington kann nicht gleichzeitig Frieden mit Moskau betonen und eine Aktion dulden oder mittragen, die offensichtlich das Ziel hat, die russische Atommacht zu schwächen, woran die USA prinzipiell Interesse hätten. Falls Trump nichts davon wusste, muss man sich fragen: Regiert eigentlich er oder der „Swamp“, den er austrocknen wollte?
Egal wie man es wendet: Die Operation Spinnennetz war mehr als nur ein Angriff auf russische Flugzeuge auf russischem Gebiet. Militärisch gewinnt die Ukraine dadurch wenig, symbolisch und politisch aber viel, denn der Hauptgegner der Ukraine sind gerade nicht die hundert Millionen Dollar teuren Bomber der Russen, sondern die schleichende Kriegsunlust der Europäer – und ein Amerika, das sich mehr mit sich selbst beschäftigt als mit dem Fortgang eines Krieges, in dem es längst selbst Partei ist.
Damit sich die Reihen wieder schließen, muss der Feind sich zeigen – deutlich, fassbar, bedrohlich. Eine russische Reaktion, die auch europäische Hauptstädte erschüttert, wäre strategisch nützlich. Der Angriff war daher wohl weniger eine militärische Tat als eine psychologische Operation im Kampf um Wahrnehmung und Willen. Aus Sicht der Ukraine ist das verständlich, für sie geht es um ihre Existenz. Dafür wiederum braucht es eine erhöhte Alarmstufe.
Solidarität durch Eskalation?
Die kalkulierte Demütigung könnte einem Drehbuch folgen: Putin soll nun die Rolle des Eskalators übernehmen. Tut er es, war die Operation erfolgreich – denn Europas Kriegstüchtigkeit hängt nicht nur von Panzerzahlen ab, sondern von der Bereitschaft zur Konfrontation. Der Feind, den es braucht, muss sich jetzt allen ins Gedächtnis brennen.
So gesehen ist der eigentliche Coup nicht der Schaden in Djagilewo, Iwanowo oder Olenia – sondern das noch bevorstehende unsichtbare Nachspiel. Europa und die Welt betreten nun gänzlich neues Gelände, in welchem ein militärisch gedemütigtes Russland gleichzeitig Friedenswillen gegenüber Europa bekunden, rote Linien verteidigen und seine Integrität als Atom-Macht bewahren muss. Das Dilemma für Putin besteht nun darin, Stärke zu beweisen ohne sich noch mehr zum Feindbild des Aggressors machen zu lassen.
Fakt ist: Wir sind einem III. Weltkrieg gerade so nah wie seit der Kuba-Krise nicht mehr.
Und wer sich über ein russisches “Pearl Harbor” freut, sollte mal in ein Geschichtsbuch schauen, wie es am Ende für Japan ausging.
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Keine Panik. Was wissen Sie wirklich ? Nur das, was Ihnen eine verlogene Presse mitteilt. Ein bißchen inszeniertes Kriegs-Pille Palle. Sie glauben doch nicht im Ernst, daß bei dem heutigen Stand der Technik Rußland offen und übersichtlich (fürs Photo) seine Kampfjets für einen potentiellen Angriff platziert ? Sie sehen immer viel RAUCH um (sonst) nichts….
Schätze, es dient einem Drehbuch-Frieden im Hintergrund….es evoziert Verhandlungsmasse und Ablenkung…von innenpolitischen Fehlpässen, von neuen Grundgesetzänderungen, neuen Restriktionen, taktischen Machtspielchen….und soll ängstigen….
Bei Ihnen bereits gelungen.
Ihr letztes Lied
Was bildet solch Kriegstreiberschwein
sich überhaupt-eigentlich ein?
Ist der so blöd, dass er kann hoffen,
er wäre nicht davon betroffen,
wenn es in Deutschland richtig knallt,
was nicht so fern, hoffentlich bald,
jene, die Restdeutschland zerstören,
wird aus ihren Amtssesseln kehren?
Die schicken wir zur Ukraine
zum Schmieren ihrer Kriegsmaschine.
Die heut' auf Volkes Meinung sch...
dürfen sich in den Dreck dann schmeißen,
hören von Ost ihr letztes Lied auf Erden:
"Vaterland, kein Feind soll dich gefährden"