Geld oder Leben? Das System braucht Ihren Tod, um zu überleben
Über Nekrophilie, Verschuldung und Bitcoin.
Wir leben in einer Zeit der Vielfachkrise, Dauerkrise und Krisenkumulation. Vieles davon sehen und merken wir, die neueste Krise prangt uns mit ihren Schlagzeilen gerne weit oben in Zeitungen und Portalen entgegen. Doch, was wenn diese sichtbaren Krisen nur die Begleitmusik sind, um das Rumoren einer weitaus größeren Krise zu übertönen? Sichtbare Krisen sind gute Ablenkungsmanöver – und noch bessere Sündenböcke. Das Sammelsurium aus Krisen lässt sich leicht zu einem Krisen-Allerlei-Eintopf hochköcheln, in welchen man dann leicht andere Probleme werfen kann, in der Hoffnung sie lösen sich so auf.
Der immer präsente Elefant im Raum (und damit die Mutter aller Krisen?) ist die Verschuldung. Die Welt ist mit dem dreifachen der Weltwirtschaftsleistung verschuldet. Deutschland trägt eine Verschuldung von 2,5 Billionen Euro vor sich her. In den USA sind es fast 35 Billionen Dollar, ausgeschrieben 35 000 000 000 000. Allein im Jahr 2023 gaben die USA gut 700 Milliarden US-Dollar für Zinsen aus. Das ist so viel, wie sie (weltweit führend) für ihr Militär ausgeben. Bildlich gesprochen legen die USA mit 700 Milliarden pro Jahr andere Länder in Schutt und Asche, weitere 700 Milliarden schießen sie in den Wind. Es gibt nichts an diesen Schuldenbergen, was nicht besorgniserregend wäre: die Höhe der Schulden, die Höhe der Zinsen, die Geschwindigkeit der Aufnahme neuer Schulden in den letzten Jahren. Die Orgie an frisch gedrucktem Geld kennt scheinbar kein Ende.
Verschuldung ist Knechtschaft
Verschuldung hat viele Facetten. Sie ist mehr als ein negativer Saldo auf dem Konto. Auf gesamtgesellschaftlicher Ebene steht sie oft für Kontrollverlust, das Leben über die Verhältnisse, die Aufschiebung des einen großen Zahltags. Verschuldung offenbart ein Leben auf pseudostabilem Grund, der jederzeit nachgeben kann. Das Leben auf Pump ist ein Leben mit gekaufter Zeit. Die Verschuldungskrise steht für zwei Kennmarken gesellschaftlicher Dekadenz: Die Selbstversklavung für Komfort und die permanente Verdrängung und Aufschiebung des Offensichtlichen. Wir leben in einer Welt, die einen hohen Anreiz für viele bietet, auf den Mechanismus der Verschuldung zu setzen. Politiker erkaufen sich Wohltaten und damit ihre Wahl. Wähler wählen gerne diejenigen, welche die meisten Wohltaten versprechen. So entsteht ein Kollektiv des gegenseitigen Selbstbetrugs, in dem alle ein Interesse haben, den Moment der Wahrheit immer weiter in die Zukunft zu verschieben, in der Hoffnung die heiße Kartoffel lande bei jemand anderem. Eine Generation der Schuldknechte vererbt die Schulden auf die nächste Generation.
Krieg gegen die eigene Bevölkerung
Doch das geht nur solange es Gläubiger gibt, die dem Schuldner noch etwas leihen. Selbst in den USA ist der Ausblick so mancher Ratingagentur inzwischen düster. Irgendwann ist der Moment erreicht, an dem die Zinsen der Schulden nicht mehr bedient werden können. Kein Staat kann unendlich viel Geld drucken oder Steuern unendlich erhöhen. Der Bankrott ist da. Und dann? Dann folgt meistens eine Art Massaker: die Auflösung der Schulden durch Inflation. Das staatliche Geldsystem ist eine periodisch wiederkehrende Enteignungsmaschine, ein parasitäres System, welches erst versklavt und schließlich die Sparer enteignet. Man nennt es dann gerne beschönigend „Währungsreform“. Auch jetzt steht wieder eine solche Währungsreform an, die Einführung von neuen Zentralbankwährungen, mit zusätzlich eingebauten, programmierbaren Knechtungseigenschaften, ein System totaler Kontrolle. Wir erleben gerade das letzte Aufbäumen eines sterbenden Systems, welches alle Kräfte bündeln muss um den nächsten Befreiungsschlag zu starten und das Betrugssystem zu verlängern.
Es wundert wenig, dass dieses Aufbäumen des Systems sich in Krisen und Kriegen ausdrückt. Wie auch sonst? Wer auf den Krisenknopf drückt, spült frisches Geld ins System, beschleunigt aber auch den Niedergang des Systems. So lässt sich durch Krisen der „Great Reset“ des Systems auch künstlich herbeiführen. Das Szenario der Gegenwart erinnert am ehesten an den Versuch einer “kontrollierten Bruchlandung”. Wieder mal ein Massenexperiment mit ungewissem Ausgang. Die Schuld für Enteignung und Systemumbau schiebt man einfach auf die Kumulation der Krisen. Sieht man es nicht deutlich in den letzten Jahren? Es scheint, als holte sich jeder Sektor, egal ob Pharma, Banken, Tech, Rüstung, schön einer nach dem anderen, noch einen finalen Schluck aus der großen Geldpulle, bevor die Implosion kommt.
Die größte Perversion der Verschuldungsspirale zeigt sich im Krieg, dem geldgefräßigsten aller Ereignisse. Eine Welt auf Pump, die in der Zukunft stets mit einem geballten Negativum der Vergangenheit konfrontiert ist, ist zu vielem fähig. Auch zu einem suizidalen, vermeintlichen Befreiungsschlag mit eingepreister Selbstauslöschung. Wer sich vor der Wahrheit mehr drückt, als vor allem anderen, geht lieber in den Tod als in die Verantwortung. Die alles erdrückende Schuld oder Verschuldung provoziert Leichtsinn und Spekulation, ein flammendes Inferno der Idiotie, weil „jetzt ja eh schon alles egal ist“. Die Sprache der Schuld, sie ist so nihilistisch wie nekrophil.
Die Schuld steckt überall, beginnend beim Geld. Geld ist nicht gedruckte Freiheit, es ist gedruckte Knechtschaft. Das meiste Geld kommt durch den Prozess der Geldschöpfung für Kredit in die Welt. Wir verschieben also bei jedem Kaufprozess Schuldscheine. Verschuldung ist nicht nur ein fester Bestandteil des Wirtschaftsystems. Verschuldung ist die Lebensbedingung von Geld. John Pierpont Morgan, Gründer der gleichnamigen Bank und damals einer der reichsten Männer seiner Zeit, sagte zu Recht: „Nur Gold ist Geld. Alles andere ist Kredit.“ Heute müsste man sagen: auch Bitcoin als “digitales Gold” ist Geld. Gold und Bitcoin sind die Widersacher des Schuldknechtschaftsgeldsystems. Sie sind der Schutz vor Inflation und im Fall des Bitcoin: Auch der Schutz vor Enteignung, da dem Staat der technische Zugriff auf Bitcoin fehlt.
So sind Investmententscheidungen immer auch Lebensentscheidungen. Knechtschaft, Zerstörung und Nekrophilie auf der einen Seite und Freiheit, konstruktive Ideen und Lebenstrieb auf der anderen Seite. Die großen tektonischen Verschiebungen im Finanzsektor zwingen jeden Einzelnen dazu, sein Lager zu wählen. Dementsprechend groß werden die Unterschiede in der nahen Zukunft sein, wir werden wohl ein Aufspaltung der Gesellschaft in eine überwältigende Mehrzahl von neofeudalen Sklaven und eine wachsende Minderheit selbstbestimmter Bürgerfürsten erleben. Es könnte eine nie dagewesene Neuordnung der Gesellschaft geben.
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Neulich erreichte mich ein erfreulicher Leserbrief. Eine Leserin bedankte sich dafür, dass ich sie auf Bitcoin gebracht habe. Nichts freut mich als Publizisten mehr, als wenn ein Artikel einen Denkprozess auslöst und zu möglicherweise lebensverändernden Entscheidungen führt. Ja, ich bin ein Bitcoin-Enthusiast, das ist kein Geheimnis. Seit November 2022 habe ich hier im Blog auch immer wieder die Relai-App empfohlen, die einen einfachen und sicheren Weg darstellt, in Bitcoin zu investieren (mit meinem Empfehlungscode REL54052 sparen Sie Gebühren). Bitcoin stand damals unter 20 000 Dollar. Ein besonders guter Weg sind Sparpläne oder wiederkehrende Investments, man nutzt so den Vorteil der Kursschwankungen am besten für sich aus. Auch wenn der Weg noch steinig wird, und man Rücksetzer immer einplanen muss: Ich kenne keinen besseren Weg der friedlichen und unblutigen Revolution gegen ein anonymes Geldsystem, das auf Betrug und Versklavung basiert. Vergessen Sie nicht: Es ist ein Marathon, kein Sprint. Unabhängig von Bitcoin & Co. wünsche ich jedem in Zeiten der Krise ein gutes Händchen für selbstwirksame Entscheidungen.
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10-12.03. Crypto Mountain, Davos (ich darf das Pareto-Projekt vorstellen), Tickets hier.
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Hoffen wir, dass dem Individuum ueberhaupt noch Wahloptionen verbleiben. Das Ziel der Transformatoren ist ganz sicher die Ausschaltung jeder freien Entscheidung, erst recht der transformatorisch oder systemisch "unerwünschten". Sie setzen dazu an mehreren Stellen an. Die Reduktion der Optionen auf 0 ist eine, bekannt unter der Merkel'schen Alternativlosigkeit. Totalitaere schaffen naturgemaess Alternativen ab. Der zweite Ansatz richtet sich gegen den Menschen an sich. Gesteuerte Objekte entscheiden nicht. Ein entscheidender Schritt auf diesem Prozess ist natuerlich die "wissenschaftlich" gefoerdert Botschaft, sich seine Wuensche unverzüglich zu erfüllen und nicht altmodisch die Befriedigung hinauszuschieben. Die Enttranszendenz leistet Assistenz und das limbische System der Hedonisten braucht dopamintriggernde Ersatzloesungen. Sparen wuerde ja nicht nur Aufschub, sondern Verbindlichkeit bedeuten. Und die unselige Verbindung von Eigentum und Freiheit ist natuerlich auch Schwab und Konsorten bekannt. Wie man an diversen " gesetzgeberischen Massnahmen", nicht nur in Sch'land, sondern auch dem ex - young leader Trudeau in Kanada, erkennen kann, haben die Transformatoren noch nicht aufgegeben. Im Gegenteil.
«Ein Staat, der nur ausgibt, was er einnimmt, investiert zu wenig in seine Zukunft» Kürzliche Aussage eines sozialdemokratischen Präsidenten..... Passt doch auch zu diesem Thema!