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genial, dieser kurze gedichtartige text, der sich von oben nach unten diametral anders liest als von unten nach oben! das ist wie die welt vom kopf auf die füsse stellen (und das herz in die mitte). danke, lieber milosz!

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Gegen den Wahn

Wenn auch Zweifel an dir nagen,

weil ringsherum die Menschen träumen,

dann sollte man es trotzdem wagen,

Denken und Streiten nicht versäumen.

Denn eines Tages wird es enden,

was sich jetzt häuft im Land als Wahn,

das Pendel der Geschichte wenden,

Vernunft sich wieder brechen Bahn.

Will man zu denen nicht gehören,

die sich dann sagen lassen müssen,

von Irren ließt ihr euch betören,

habt euch geduckt, trotz bess'rem Wissen.

Manch einer ist nicht so geduldig,

weil nicht zu enden scheint der Wahn.

Zu sagen ist man dann sich schuldig:

Ich hab' dabei nicht mitgetan.

Die beste aller Möglichkeiten,

dass man zu jenen sich gesellt,

die, um gegen den Wahn zu streiten,

mutig sich haben aufgestellt.

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Intelligenz ist gut.

Echter Glaube ist besser

jehoschua.com/tagebuch

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Vielen Dank für diesen grossartigen Text. Er zeigt uns die sinnvolle Art der Navigation (eben von den Füssen aus, nicht vom Kopf): Lasst uns in den ersten Schritt springen, die weiteren Schritte zeigen sich sodann!

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Ich erinnere hier an Theodor Körner, unseren deutschen Freiheitskämpfer. Er schrieb in seinem Gedicht "Unsere Zuversicht":

... Freiwillig tränkt uns keine Traube, Die Kelter nur erpreßt den Wein;

... Drum mag auch noch im falschen Leben Die Lüge ihre Tempel baun,

Und mögen goldne Schurken beben Und sich vor Kraft und Tugend graun

Und mit der Feigheit Schwindeldrehn Vor dem erwachten Volke stehn;

Und mögen sich noch Brüder trennen Und sich in blut'gem Haß entzwein,

Und deutsche Fürsten es verkennen, Daß ihre Kronen Schwestern sein,

Und daß, wenn Deutschland einig blieb, Es einer Welt Gesetze schrieb:

Wir wollen nicht an Dir verzagen Und treu und festen Mutes sein.

Du wirst den Wütrich doch erschlagen Und wirst Dein deutsches Land befrein.

Liegt auch der Tag noch Jahre weit, Wer weiß als du die rechte Zeit?

Greifen wir also zum Schwert des Geistes und zum Schild des Glaubens. Jeder von seinem Platz aus. Immer voran.

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