Liebe Leser, eine kleine Durchsage in eigener Sache: Wie Sie wissen, läuft diese Publikation über die US-Firma Substack, welche damit den Meinungsmarkt ordentlich aufmischt und auch öfter neue Produkte lanciert. Um eines dieser Produkte soll es gleich gehen.
Substack ist vor gut fünf Jahren mit dem Ziel angetreten, es Autoren leicht zu machen, ihre eigene Leserschaft aufzubauen und sich ganz aufs Schreiben konzentrieren zu können, was ich sehr begrüße. Schnell wurde Substack in den USA zu einem Symbol für klassisch-kritischen Journalismus ohne Plattformzensur – auch die Moderation der Beiträge ist gänzlich den Blog-Betreibern überlassen. Was soll man sagen: Der Erfolg gibt den Machern recht. Nie war es für Autoren und Journalisten leichter, ihr eigenes Publikum zu erreichen.
Anders gesagt: in einem Meer von Freiheitseinschränkungen schälte sich Substack als Insel der Freiheit heraus und ist diesem Motto bisher treu geblieben. Alles andere wäre auch Selbstmord, zumal es schon genug Zensur in den sozialen Netzwerken gibt (von der Selbstzensur der Medien ganz zu schweigen). Ich hänge natürlich weder an einer bestimmten Plattform noch an irgendeinem Unternehmen, sondern werde immer dort sein, wo ich meine Arbeit so verrichten kann, wie ich sie für richtig und notwendig halte und es für Sie, meine Leser, angenehm zu handhaben ist. Da die Inhalte des Blogs und auch die Kontakte zu Ihnen, liebe Leser allein den Autoren gehören (man kann jederzeit alles herunterladen und damit woanders hinmigrieren), hat der Autor gegenüber der Plattform eine starke Position und auch einen gewissen Einfluss. Bei sozialen Netzwerken ist das, wie Sie vielleicht wissen, etwas anders. Würde Substack anfangen zu zensieren, wäre ich (und viele andere Autoren vermutlich ebenfalls) schnell weg. Ich bin bisher zufrieden, wie es läuft und plane nicht, auf eine andere Plattform zu wechseln.
Vor kurzem hat mich Substack kontaktiert und nach meiner Einschätzung für den deutschsprachigen Raum gefragt, wo die Plattform noch nicht sehr präsent ist. Ich habe mir u.a. gewünscht, dass sämtliche Bedienelement für meine Leser auf Deutsch sein sollten, da nicht alle Englisch können. Wenn Ihnen noch weitere Wünsche an diese Plattform einfallen, können Sie mir diese gerne mitteilen, ich gebe diese dann weiter.
Substack bemüht sich aktiv, immer wieder neue Funktionen und Produkte zu lancieren, um Leseerfahrung angenehmer zu gestalten. Womöglich haben Sie gesehen, dass es jetzt auch eine Substack App gibt, diese erleichtert Ihnen das Lesen mehrerer Blogs und auch das Verwalten der Abonnements. Ganz neu gibt es nun bei Substack die Funktion “Notes”, also Notizen, mit der Sie Artikel oder auch nur Zitate aus Artikeln über das Kreislauf-Symbol allen anderen Lesern empfehlen können (oder “re-stacken”, sorry für das Denglisch).
Sie können diese Funktion auch in Ihrem Profil oder in der App einsehen und nutzen. Möglicherweise lernen Sie darüber auch andere Autoren leichter kennen. Ich habe diese Funktion mal bei mir aktiviert und werde wohl öfter auf diesem Wege auf Inhalte anderer hinweisen, die mir erwähnenswert erscheinen.
Diese Funktion ist auch deshalb nicht ganz unwichtig, da Substack sich gerade im Clinch mit Twitter befindet. Ergebnis des Streits ist, dass es schwieriger geworden ist, Tweets in Artikel einzubinden. Mit Notes entsteht nun quasi ein eigenes soziales Netzwerk für Texte/Zitate auf Substack, was womöglich Twitter ebenfalls verärgert hat, da es Konkurrenz bedeutet. Da an der Spitze von Twitter nun eine WEF-nahe Nachfolgerin für Elon Musk (der mir zudem auch nie ganz geheuer war) installiert wurde, könnten kritische Inhalte über Twitter ohnehin bald wieder schwieriger zu teilen sein. Insofern macht es vielleicht Sinn, weniger stark auf Twitter & Co. zu setzen.
Schreiben Sie mir gerne, ob Ihnen die Funktion gefällt oder was Sie sonst an Veränderungswünschen haben, sei es bezüglich Substack oder dieser Publikation.
Ich freue mich sehr, dass ich für Sie schreiben darf und dass Sie mir so viel positives Feedback spiegeln.
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kurzfristig wird es ohne Twitter wohl nicht gehen, aber man sollte sich auch schon mal mit nostr vertraut machen. Meines Erachtens DIE mittel- bis langfristige, zensurfreie, weil dezentrale social-media-welt für die Nicht-Schafe.
Danke für alles!
Es würde mich freuen von Ihnen auch andere Autoren vorgeschlagen zu bekommen! Man kann nie genug anders- oder annähernd gleichdenkende Menschen kennenlernen!
Hans Brandl