«Der Tod ist groß», dichtete Rainer Maria Rilke, «Wir sind die Seinen lachenden Munds».
Selten war dies wahrer als jetzt. Der Tod ist allgegenwärtig, mal «plötzlich und unerwartet», mal mysteriös. Er bekümmert viele im Privaten, aber die Öffentlichkeit kümmert er nicht. Der Tod ist da und er ist doch unsichtbar. Denn der Tod, dieser Tod, darf nicht sein. Man könnte auch sagen: früher war der Tod ein Tabuthema, gerade ist er Opfer der Cancel Culture. Der Tod wird aus der Öffentlichkeit gecancelt, weil es ihn nicht geben darf. So wie viele andere Themen eben auch. Man lächelt ihm unbekümmert naiv ins Gesicht. Vielleicht verschwindet er dann wieder.
Es ist kein Mysterium, sondern ein Tabu
Seit Monaten ist es das gleiche: Kollabierende Sportler auf dem Spielfeld. Eine zurückgegangene Lebenserwartung in den USA. Zahlreiche Todesanzeigen, die plötzliche und unerwartete Sterbefälle vermelden. Eine historisch einmalig eingebrochene Geburtenrate. Eine Übersterblichkeit bei Kindern. Eine mysteriös angestiegene Übersterblichkeit in Spanien, Portugal, England, Deutschland, selbst in der Schweiz. Außer in Schweden. Dort gab es kaum Maßnahmen und eine vergleichsweise geringe Impfquote, dafür aber jetzt die geringste Übersterblichkeit in Europa.
Es gibt jetzt auch ein neues Syndrom, welches den plötzlichen Tod von Erwachsenen betrifft, Sudden Adult Death Syndrom, abgekürzt «SADs», also alles sehr traurig und damit eher tragisch, und weil es zugleich so «mysteriös» ist, muss es wohl eher Schicksal sein als ein Skandal. Für das Schicksal gibt es auch keine Verantwortlichen. Ärzte sind jedenfalls regelmäßig «verblüfft». Könnte es an der Hitze liegen? Oder bald wieder an der Kälte? Daran, dass man jung und sportlich ist? Oder doch an zu lauter Musik?
Die Gesellschaft scheint von einer seltsamen Lebensmüdigkeit befallen zu sein. Kann das wirklich sein oder ist es nur mein Eindruck? Woran kann das liegen? Ist es vielleicht die Gegenreaktion auf eine lange Phase des Aufblühens, des Lebens, des Strebens hin zu mehr Prosperität? Wer immer nur erlebte, dass alles um ihn herum wuchs und gedieh, es allen ständig nur besser und besser ging, der kann sich vielleicht gar nichts anderes mehr vorstellen. Warnungen wirkten wie Verheissungen, die immer nur andere betreffen würden, nie einen selbst. Alles Schlechte erschien virtuell, alles Gute war mit den Händen greifbar. Was, wenn es bald umgekehrt sein wird: das Üble vor den eigenen Augen und die Verheißung des Guten in weiter Ferne? Braucht eine traumtänzelnde, vergnügungssüchtige, infantile, vom echten Leben und unangenehmen Gefühlen abgekoppelte und sedierte Gesellschaft schlicht die Konfrontation mit dem Ende, um aufzuwachen? Die aktuelle Todesstille in der Debatte zeigt: Offenbar braucht es noch weitaus mehr.
Die Todesverachtung und -missachtung ist überall spürbar. Der nahende oder drohende Tod wird überspielt. So wie die Unrentabilität von Bäckereien, kleinen und mittleren Unternehmen durch gestiegene Energiepreise nicht sofort den wirtschaftlichen Tod, also die Insolvenz nach sich zieht, wie Bundeswirtschaftsminister Habeck zuletzt fand, so ist auch der reale Tod von Menschen scheinbar nur eine alternative Lebensform.
Der Tod wird negiert, während er passiert. Die Lockdowns waren der erste Todesstreich. Die Eventbranche und die Kultur hat es bereits schwer erwischt. Die Impfkampagne war der zweite Streich. Diese Toten werden wohl nie gezählt werden. Die steigenden Energiepreise sind der dritte Streich, Blackouts vielleicht der vierte. Hyperinflation der fünfte. Tod der Kultur. Tod der Wirtschaft. Tod des Menschen. Die apokalyptischen Reiter galoppieren heran, doch die Partymusik spielt weiter. Man kann einer demokratischen Gesellschaft den Teppich unter dem Boden wegziehen und sie dann mit Energiespartipps vertrösten. Bitte keinen Protest gegen so viel Todessehnsucht von Seiten der Politik, das wäre jetzt ziemlich rechtsextrem.
Wann kommt die Aufarbeitung der Todesfälle?
Die Übersterblichkeit im Jahre 2021 gegenüber 2020 ließ schon im Dezember 2021 die Experten rätseln. Was ist seitdem passiert?
In England und Wales starben diesen Sommer mehr als 10% mehr Menschen als sonst. Die Expertin des «Guardian», eine Corona-Alarmistin, beschwichtigt. In der kanadischen Provinz Alberta ist die häufigste Todesursache gerade offiziell «unbekannt». Die Menschen dort sterben an einem Mysterium. Bei Impfvorreiter Spanien, wo die Übersterblichkeit gerade mit am höchsten in Europa ist, wurden Untersuchungen eingeleitet, man erwartet die Ergebnisse in sechs Monaten. An der zu geringen Impfquote kann es jedenfalls nicht liegen, finden spanische Experten, laut Bericht in der “Welt”. Auch in Deutschland liegt die Übersterblichkeit derzeit höher als sonst. Bezeichnend ist, wie die Autoren des Welt-Artikels um den heißen Brei herumschreiben (müssen?); die Frage nach den Impfstoffen als Ursache der Übersterblichkeit ist offensichtlich tabu. Der Axel Springer Verlag diente den Biontech-Gründern schon früh den Axel-Springer-Preis an. «Es gibt keine besseren Preisträger», fand man damals.
Man sieht derzeit gut, wohin die Reise in den Medien geht. Die wahre Anzahl an Covid-Toten wird man wohl nie erfahren, sie dürfte aber weitaus niedriger sein als angenommen, man müsste andere Todesursachen rausrechnen und es bräuchte Obduktionen, um die genaue Todesursache einwandfrei feststellen zu können. Die Aufklärung der mysteriösen Übersterblichkeit wird währenddessen immer wieder in die Zukunft verlagert. Der nächste Impfstoff ist bereits zugelassen, getestet an acht Mäusen. Tests an Menschen will man nachreichen. Währenddessen weisen unabhängige Forscher nach, dass schwere Gesundheitsschäden durch mRNA-Impfstoffe weitaus höher sind, als die Produzenten es verlautbaren ließen, 36% höher allein bei Pfizer/BioNtech. Damit liegen die Aussichten auf einen schweren Gesundheitsschaden bei 1 zu 800. Andere Impfstoffe wurden schon bei einem um ein Vielfaches besseren Risikoprofil aus dem Verkehr gezogen, so zwei Co-Autoren der Studie.
Consider a 1 in 800 risk of a serious adverse reaction in the context of other vaccines. The 1976 swine flu vaccine was withdrawn after it was associated with Guillain-Barre Syndrome at a rate of approximately 1 in 100,000. In 1999, the rotavirus vaccine Rotashield was withdrawn following reports of intussusception in about 1 or 2 in 10,000. As widely acknowledged, COVID vaccines prevent hospitalizations, and the clinical trials estimated that between 225 and 625 hospitalizations were prevented per million vaccinated persons. But these benefits are likely to be concentrated among vaccinees who are elderly or have chronic illnesses. It is less clear which groups are at risk for serious adverse vaccine reactions. Those at low risk for hospitalization may still be at risk of serious vaccine reactions. We only considered mRNA vaccines and it is not clear that other COVID-19 vaccines confer the same risk.
Die Todessekte der Lebensmüden
In normalen Zeiten würde man sagen: spätestens «wenn es um Leben oder Tod geht», ist jedem die Dringlichkeit eines Themas bewusst. Gerade merkt man verwundert: der Tod scheint relativ egal zu sein. Es gibt etwas wichtigeres als den Tod von Menschen: das Überleben eines Narrativs. Denn an diesem Narrativ hängt die Glaubwürdigkeit von Politikern, Journalisten, der Pharmalobby, großen Stiftungen, Vereinen und NGOs, der EU, der Kirchen, der gesammelten Ärzteschaft, des Justizsystems, der Polizei, der Geheimdienste und Armeen und noch vielen mehr.
Der Glaube an das System ist das goldene Kalb, das es zu verehren gilt. Das goldene Kalb sind alle, die mitgemacht haben, mitsamt ihrem Ego, also dem Bild von sich selbst, vermeintlich alles richtig gemacht zu haben, denn die anderen haben ja das Gleiche gemacht. Das Ego, es reflektiert sich im Spiegel der offiziellen Verlautbarungen, Studienergebnissen und Paniknachrichten. Das Ego, es hält sich, solange der Spiegel nicht bricht. Bei Firmen nennt man das Ego auch Image. Imagepflege zählt mehr als Todesfälle und Impfnebenwirkungen. Mögen auch Menschen an Desinformation von Pharmafirmen und Medien leiden und sterben. Umsatz und Auflage dürfen nie leiden. Menschenleben ist nicht systemrelevant. Noch weniger das von Kindern.
Immer wieder tauchen Todessekten, wie die Sonnentemplersekte auf, in welchen sich die Mitglieder in einem kollektiven Wahn bis hin zum Massensuizid treiben. Als Außenstehender fragt man sich bestürzt, wie das möglich ist. Könnte nicht etwas ähnliches, wenn mal mal Sektenführer mit Wissenschaftlern vertauscht, gerade auch der Fall sein, nur eben gerade mit einer Mehrheit als Häretiker der Vernunft? Sonnentempler in Ärztekitteln? Wem dieser Vergleich etwas zu hart erscheint, dem muss zumindest das Muster allein dieses kollektiven Vorgangs zu denken geben: Es ist eine Form der Beeinflussung unter bestimmten Voraussetzungen möglich, welche den Menschen die eigene Hand gegen sich selbst erheben lässt.
Der Tod hat gerade die Oberhand. Der Tod und das Leben sind im Clinch, genauso wie Lebenswillige und Lebensmüde. Wer wird am Ende die Oberhand behalten? In der bisherigen Geschichte der Welt hat immer das Leben gewonnen, sonst gäbe es nichts auf der Welt. Es kommt stark darauf an, wie lange man den Tod noch «incognito» sein Werk vollenden lässt. Wie viele muss er noch mitten aus dem Leben reissen? Wann endet die elendige Tabuisierung von Impfschäden?
«Der Tod ist groß…
Wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen,
mitten in uns».
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