Stromaufwärts zur Quelle
Heute erscheint mein neues Buch! Nehmen Sie es gerne als Verbindungsstück, um mit Andersdenkenden ins Gespräch zu kommen.
Mein neues Buch ist seit heute im Handel! Sie wollen es ohne viel Vorgeplänkel gleich bestellen? Dann geht es bitte hier entlang: Bod.de bzw. bod.ch. Bei anderen Onlinehändlern und im Buchhandel können Sie es ebenfalls bestellen, dort dauert es gerade wohl etwas länger (ISBN-13: 9783758316364). Mit etwas Glück ist es bis Weihnachten bei Ihnen.
Der französische Publizist Léon Bloy hat sich einmal als geistigen Abbruchunternehmer bezeichnet, als „Entrepreneur en démolition/construction“.
Ich mag diese Metapher auf den Beruf des Autors. Denn was mache ich denn die ganze Zeit auch sonst? Ich blicke (oft gebannt und digital zu lange an den Bildschirm gefesselt) auf die Ereignisse um mich herum und versuche mir einen Reim auf sie zu machen. Ich drücke und ziehe am Bestehenden, klopfe es auf Hohlstellen ab, untersuche die Qualität des Baumaterials, und wenn ich spüre, dass die Konstruktion nicht tragfähig ist oder wackelt, lasse ich die Abrissbirne los.
Was durch die Wahrheit zu Fall gebracht werden kann, verdient es, zu Fall gebracht zu werden.
Wir leben gerade in hochideologischen Zeiten.
Ich sehe nicht mehr viele Autoren, denen es gelingt, sich gänzlich jedem ideologischen Einfluss zu entziehen, mit dem nahezu jedes Thema aufgeladen ist. Letztlich schwimmen wir wohl alle in der gleichen, trüben Suppe moderner Doktrinen und Glaubenssätze. Jedes Thema, egal ob Corona, Klima, Migration, Gender, Ukraine, neuerdings wieder Nahost und Israel wird dem Publikum nur noch in einer Form dargereicht: Als nächster Spaltpilz. An jedem Thema müssen sich „die Geister scheiden“.
Müssen sie? Nein, natürlich müssen sie nicht. Es könnte genau umgekehrt sein: An jedem Thema könnten sich die Geister vereinen und die Prinzipien zur Anwendung bringen, welche sie als reife moderne Bürger in einer Spätdemokratie verinnerlicht haben. Um dann vielleicht trotzdem unterschiedlicher Ansicht zu bleiben. Aber auf reflektierte Weise, im Verständnis des anderen. Und auf gemeinsamer Basis. An jedem Thema könnte die Menschheit wachsen. Tatsächlich wird sie an jedem neuen Thema kleiner gemacht, stummer und dümmer. So will es das ideologische Joch in dieser Dauerkrisenzeit, welches wir so dringend abschütteln müssen. Mein Schreiben ist sicher nicht frei von subjektiver Bewertung, aber es richtet sich immer mehr an diejenigen, die wirklich „verstehen“ (statt nur ihr Team johlen hören) wollen.
Unter dem ideologischen Mantel haben viele Worte für mich einen neuen Sinn ergeben. Wenn jemand als „seltsam“ porträtiert wird, sehe ich das Wort „selten“. Wenn jemand als „merkwürdig“ dargestellt wird, ist er für mich würdig, bemerkt und erinnert zu werden. Das Sonderbare wird zum „Sondierbaren“ und zum „Besonderen“. Was „eigenartig“ ist, ist von eigener Art, steht für sich, sticht heraus. Ideologien arbeiten gerne mit der Umkehrung, mit dem großen Gegenteil. Man kann inzwischen fast die Uhr danach stellen: Je größer jemand das eigene Moral-Konto öffentlich aufbläht, desto eher erwarte man von ihm Schandtaten. Zu Dauerkrisen gehört immer die Verunstaltung von Worten und die Verwässerung von Werten. Das ist der nihilistische Strudel, in den jeder hineingezogen werden soll auf dem Wege der Verwirrung, Verströstung oder Verzweiflung.
Das letzte Buch „Wenn’s keiner sagt sag ich’s“, stand überwiegend unter dem Eindruck der Corona-Krise. Vom Corona-Narrativ ist inzwischen nicht mehr viel übrig geblieben, kaum eine offizielle Fehlinformation hielt der Realität stand. Viele Autoren, wie ich einer bin, haben ihre Abrissbirnen unentwegt auf die offizielle Propagandamauer losgelassen und sie sturmreif geschossen. Noch hat sich der Rauch nicht gänzlich verzogen, die Fassungslosigkeit über die selbstverantwortete Katastrophe kriecht nur langsam ins Bewusstsein der Öffentlichkeit, viel zu langsam. Vertrauen verlieren die Medien dagegen gerade ziemlich schnell.
In diesem Buch sind Texte vereint, die überwiegend in den letzen 1,5 Jahren erschienen sind, stets in dieser Publikation „Freischwebende-Intelligenz.org“, die immer mehr Menschen erreicht, teils zuvor auch in anderen Zeitschriften, wie dem Nebelspalter, Die Freien oder der Weltwoche. Das Erstveröffentlichungsdatum im Blog ermöglicht es, dieses Buch auch wie eine Art Chronik zu lesen. Ich will mit Texten und Büchern nicht missionieren. Wer will, kann sie als Wegweiser nehmen. Vor allem aber dient nun auch die gedruckte Form der Texte vor allem der Dokumentation. Es wird dadurch später nicht möglich sein, einfach zu sagen: „Das hätte doch keiner wissen können.“ Thematisch ist es diesmal breiter, und an manchen Stellen auch konstruktiver geworden.
Stromaufwärts zur Quelle werde ich weiter schwimmen, denn ich bin sicher nicht Journalist geworden, um als Treibholz im Mainstream zu enden. Bestimmt kann ich noch einiges von den Lachsen lernen. Als unter dem Sternzeichen der Fische geborener zieht es mich seit jeher zum Wasser, diesem verbindenden Element.
Ich hoffe, dass auch Sie in diesem Buch ein Verbindungsstück sehen, um mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. Reiben Sie sich ruhig an den Texten und an mir.
Dieses Buch erscheint bewusst im Selbstverlag (obwohl mein letztes Buch auf der Spiegel-Bestsellerliste landete). Für das achte Buch nach sieben verschiedenen Verlagen will ich mal diesen Weg beschreiten.
Ich danke meiner Freundin Lilly Gebert für die Mühe bei der Produktion des Buchs und der befreundeten Künstlerin Laila Capadrutt aus Graubünden für das schöne Fisch-Cover.
Das Buch ist ab heute unter Bod.de bzw. bod.ch bestellbar und mit etwas Glück bis Weihnachten bei Ihnen. Wenn Sie mir etwas Gutes tun wollen, bestellen Sie es direkt bei Books on Demand, davon habe ich mehr. Falls es dort nicht klappt (es gibt hin und wieder Probleme): Bei anderen Onlinehändlern (Orellfüssli, Thalia etc. und im Buchhandel können Sie es ebenfalls bereits bestellen, (ISBN-13: 9783758316364).
Sie sind Journalist, Kritiker oder Blogger und möchten eine Rezension schreiben, bzw. Ideen oder Anregungen übermitteln? Schreiben Sie mir gerne unter kontakt@idw-europe.org.
Ich überlege, ob ich nicht ein paar öffentliche Lesungen anbieten soll, um auch mit Ihnen, den Lesern ins Gespräch zu kommen. Das müssen keine Monolog-Veranstaltungen meinerseits werden. Eher schweben mir Abende des Austauschs vor, mit kritischen Texten, Diskussion und fröhlicher Verschwörung zum Konstruktiven. Diese Idee spricht Sie an? Für Kontakte zu geeigneten Örtlichkeiten, zu kritischen Buchhandlungen, Vereinshäusern o.ä. bin ich dankbar.
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Zum Stromaufwärtsschwimmen fiel mir ein: Vorsicht vor den Bären an den Stromschnellen!
Lieber Milosz, ich wünsch dir viel Erfolg mit deinem neuen Buch. Ich spreche nicht mehr viel mit anderen über diese Themen. Habe mich zurückgezogen aus allen Aktivitäten. Heute lese ich in "der Zeitung", dass Corona in der Schweiz kaum Auswirkungen gehabt habe auf Kinder. Kein Anstieg häuslicher Gewalt, keine Gewichtszunahme, kein Anstieg der Suizidrate. Zumindest habe ich noch einen NZZ-Artikel von vor zwei Jahren, in dem von einer Verdoppelung der Suizidrate Minderjähriger die Rede ist. Während/wegen der Plandemie. Aber die Dementoren sind wohl wieder unterwegs. Ich wünsch dir einen angenehmen Jahreswechsel. Vom Fest der Liebe halte ich Abstand. Nationen, die Krieg führen, sollten auf Weihnachten verzichten. Bei mir privat ist jeden Tag Weihnachten. Liebe Grüsse, Dino