Wahrheit, Freiheit, Neubeginn
Für den Weg aus der Krise suche ich Antworten auf folgende Frage: Was tun?
Dies ist ein Text, der kurz zum Innehalten einladen soll. Kürzlich war ich zu einer Talkrunde eingeladen, in der es um die Frage ging, ob der Journalismus noch zu retten sei. Irgendwann landeten wir bei der Frage: Was ist der Mensch? Auch wenn wir in dieser Runde darauf sicher nicht die befriedigenden Antworten gefunden haben, die viele gerne hätten: Es zeigt doch, dass der Bedarf nach gesellschaftlichen Tiefenbohrungen, nach Diskussion über die Neuordnung der Grundfesten unseres Lebens in allen Bereichen da ist und immer drängender wird. Wir können uns dem nicht entziehen.
Vor gut einem Jahr begann ich hier die Serie “der Corona-Komplex” zu schreiben, die inzwischen in fünf Teilen vorliegt (Auftakt, Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4). Ich schrieb damals über die vielen Ungereimtheiten, die sich vor uns in vielen Bereichen auftürmten. Ich war damals der Ansicht, dass das Corona-Narrativ wohl nicht an dem einen großen Skandal, einer “Smoking Gun” kollabieren wird, sondern sich letztlich in einem Netz von Unstimmigkeiten selbst erlegen könnte. Und ich halte an dieser Auffassung immer noch fest. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Maßnahmen-Walze vor einer Wand aus Menschen, die einfach nicht mehr mitmachen, zum Erliegen kommen wird.
Während in den USA der Druck auf Fauci immer größer wird (Stichwort: “gain of function”) und Länder wie Spanien planen, Corona in Zukunft wie die Grippe zu behandeln, wird in Deutschland die Frage der Impfpflicht immer noch unerbittlich vorangetrieben. Offenbar versucht die Politik vor dem Kollaps des Narrativs noch eine letzte finale Eskalation. Ich bin zuversichtlich, dass sich die Politik an dieser Frage letztlich überheben wird. Spätestens dann wird die Welle der Aufarbeitung losrollen. Die neuesten Ungereimtheiten in Bezug auf die Impfstoffe habe ich in meinem letzten Beitrag versucht darzulegen, der zuerst beim Nebelspalter erschien und dort für viele Leser-Reaktionen gesorgt hat. Hier noch eine Art Zusammenfassung als Twitter-Thread mit ein paar neueren Erkenntnissen.
Was werden wir tun, wenn das Corona-Narrativ kollabiert ist? Mit Entschuldigungen von Zeitungen für ihre unkritische Berichterstattung und ein paar Rücktritten wird es nicht getan sein. Wir werden über Wahrheit, Freiheit und Neubeginn sprechen müssen. Über Aufarbeitung, Verantwortung und Mechanismen, wie so etwas erneut passieren kann. Und auch über Verzeihung und Wiedergutmachung. Der Graben in der Gesellschaft wird zugeschüttet werden müssen; ohne Überwindung der Spaltung kann es keinen Neubeginn geben.
Es sind die einfachen Fragen, auf die es keine einfachen Antworten gibt, die wir wieder stellen müssen: Wie soll die Gesellschaft aussehen, in der Sie gerne leben möchten? Deshalb meine Frage an Sie, für die ich um Kommentare oder Antworten per Mail (kontakt@idw-europe.org) bitte und die schon der russische Publizist, Revolutionär und Intellektuelle Nikolai Gawrilowitsch Tschernyschewski stellte: Was tun?
Ich bin gespannt auf Ihre Zusendungen. Die konkretesten, einfachsten und effektivsten Vorschläge werde ich hier vorstellen.
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Ja, was tun ist eine gute wie auch schwierige Frage, wenn man komplett desillusioniert, wie auch resigniert dasteht. Etwas mehr als ein Jahr war ausreichend, um zu zeigen, wie filigran unsere Gesellschaftsstrukturen sind und unser vermeintlich aufgeklärtes, freiheitliches Modell einer Belastungsprobe schlicht nicht standhält. Eine Mehrheit der Menschen ist immer für Propaganda empfänglich, wie auch ein beachtlicher Teil rasch jeglichen Widerstand aufgibt, Werte über Bord wirft und sich dem neuen System beugt, einfach um einigermassen unbeschwert weiterleben, wenn nicht sogar aus der Situation Profit schlagen zu können. Und geradezu grotesk ist, dass die (westliche) Welt auf einer «Inclusion & Diversity»-Welle reitet, dies aber nur sehr selektiv gilt, z.B. für Religion (zur Folklore verkommen, denn die neuen Glaubenssysteme sind Klima + Virenbekämpfung) und sexuelle Orientierung, nicht aber unterschiedliche politische Ansichten bzw. fachliche Einschätzungen; bei solchen wird nicht mehr diskutiert, sondern sofort ausgegrenzt.
Ich sehe nur den kompletten Ausstieg aus den globalen sozialen Medien – die zugleich als Zensor wirken – als gangbaren Weg, inkl. Verzicht auf die sogenannten Massenmedien wie Newsportale und lineares Fernsehen. So ist man schonmal nicht für die Propaganda empfänglich. Die dadurch gewonnen Zeit dafür einsetzen, sich lokal wie auch im echten Leben zu vernetzen.
In den letzten zwei Jahren sind einige bis dato unterschwellige grundlegende gesellschaftliche Veränderungen sehr deutlich geworden.Ess stehen sich zwei sich widersprechende tief verwurzelte Haltungen gegenüber, die miteinander immer unkompatibler sind: Den Einen geht es um Freiheit. Sie erkennen den urtiefen Wert dieses Grundrechts für eine in unserem Verständnis lebenswerte Gesellschaft. Die Anderen suchen demgegenüber Sicherheit als wichtigsten Lebensaspekt. Sie wollen eine "No Risk"-Strategie des Staates. Der Schlüssel zum Verständnis dessen, was bei uns in den vergangenen Jahren passiert ist, liegt aber ganz eindeutig in den Medien. Das von mir umschriebene Auseinanderdriften der beiden Lager wurde von den Medien zum Monster aufgebaut. Ausschließlich die "No-Risk"-Strategie wurde als akzeptabel angesehen, ein Abweichen davon als "unsolidarisch" oder gar "zynisch" bezeichnet. Damit waren alle abweichenden Meinungen inakzeptabel und mussten nicht weiter beachtet werden. Und die Vertreter dieser abweichenden Meinungen wurden mit der Gießkanne in den verschiedensten unschönen Begriffen vom Sinn her als krankhaft abweichend dargestellt, als moralisch minderbemittelt. Dieses Schema möchte ich an dieser Stelle nicht bewerten, das werden Gesellschaftswissenschaftler und Geschichtsprofessoren in späteren Jahren viel besser tun. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass wir uns in einer veritablen Medienkrise befinden. Die Medien waren der Schlüssel dafür, ob wir uns in dieser Pandemie (ich nenne es einfach einmal so) in Richtung Freiheit oder in Richtung Sicherheit mit letztendlich zwangsläufigem Totalitarismus bewegen. Sie haben komplett versagt. Statt Kritik an den Mächtigen gab es Kritik an den Kritikern. Aus Berichterstattern wurden Agitatoren. Das ist der Beginn von Totalitarismus. Man muss also ganz eindeutig bei den Medien ansetzen, um unseren Staat wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ansonsten erreicht man die breite Masse der Bevölkerung nicht, die sich selbst ein klares Urteil nicht zutraut. Erst wenn das gesellschaftliche Versagen für Alle durch Quellen offenkundig wird, denen die Mehrheit vertraut, wird sich wieder eine tolerante Haltung gegenüber Andersdenkenden durchsetzen können. Das langfristige gesellschaftliche Überleben gelingt uns nur in einem Selbstreinigungsprozess der Meinung bildenden Medien, denn sie sind es, welche die Spaltung der Gesellschaft am stärksten forciert haben.