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Avatar von D.Z.

Ja, was tun ist eine gute wie auch schwierige Frage, wenn man komplett desillusioniert, wie auch resigniert dasteht. Etwas mehr als ein Jahr war ausreichend, um zu zeigen, wie filigran unsere Gesellschaftsstrukturen sind und unser vermeintlich aufgeklärtes, freiheitliches Modell einer Belastungsprobe schlicht nicht standhält. Eine Mehrheit der Menschen ist immer für Propaganda empfänglich, wie auch ein beachtlicher Teil rasch jeglichen Widerstand aufgibt, Werte über Bord wirft und sich dem neuen System beugt, einfach um einigermassen unbeschwert weiterleben, wenn nicht sogar aus der Situation Profit schlagen zu können. Und geradezu grotesk ist, dass die (westliche) Welt auf einer «Inclusion & Diversity»-Welle reitet, dies aber nur sehr selektiv gilt, z.B. für Religion (zur Folklore verkommen, denn die neuen Glaubenssysteme sind Klima + Virenbekämpfung) und sexuelle Orientierung, nicht aber unterschiedliche politische Ansichten bzw. fachliche Einschätzungen; bei solchen wird nicht mehr diskutiert, sondern sofort ausgegrenzt.

Ich sehe nur den kompletten Ausstieg aus den globalen sozialen Medien – die zugleich als Zensor wirken – als gangbaren Weg, inkl. Verzicht auf die sogenannten Massenmedien wie Newsportale und lineares Fernsehen. So ist man schonmal nicht für die Propaganda empfänglich. Die dadurch gewonnen Zeit dafür einsetzen, sich lokal wie auch im echten Leben zu vernetzen.

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Avatar von Uwe Lütjohann

In den letzten zwei Jahren sind einige bis dato unterschwellige grundlegende gesellschaftliche Veränderungen sehr deutlich geworden.Ess stehen sich zwei sich widersprechende tief verwurzelte Haltungen gegenüber, die miteinander immer unkompatibler sind: Den Einen geht es um Freiheit. Sie erkennen den urtiefen Wert dieses Grundrechts für eine in unserem Verständnis lebenswerte Gesellschaft. Die Anderen suchen demgegenüber Sicherheit als wichtigsten Lebensaspekt. Sie wollen eine "No Risk"-Strategie des Staates. Der Schlüssel zum Verständnis dessen, was bei uns in den vergangenen Jahren passiert ist, liegt aber ganz eindeutig in den Medien. Das von mir umschriebene Auseinanderdriften der beiden Lager wurde von den Medien zum Monster aufgebaut. Ausschließlich die "No-Risk"-Strategie wurde als akzeptabel angesehen, ein Abweichen davon als "unsolidarisch" oder gar "zynisch" bezeichnet. Damit waren alle abweichenden Meinungen inakzeptabel und mussten nicht weiter beachtet werden. Und die Vertreter dieser abweichenden Meinungen wurden mit der Gießkanne in den verschiedensten unschönen Begriffen vom Sinn her als krankhaft abweichend dargestellt, als moralisch minderbemittelt. Dieses Schema möchte ich an dieser Stelle nicht bewerten, das werden Gesellschaftswissenschaftler und Geschichtsprofessoren in späteren Jahren viel besser tun. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass wir uns in einer veritablen Medienkrise befinden. Die Medien waren der Schlüssel dafür, ob wir uns in dieser Pandemie (ich nenne es einfach einmal so) in Richtung Freiheit oder in Richtung Sicherheit mit letztendlich zwangsläufigem Totalitarismus bewegen. Sie haben komplett versagt. Statt Kritik an den Mächtigen gab es Kritik an den Kritikern. Aus Berichterstattern wurden Agitatoren. Das ist der Beginn von Totalitarismus. Man muss also ganz eindeutig bei den Medien ansetzen, um unseren Staat wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ansonsten erreicht man die breite Masse der Bevölkerung nicht, die sich selbst ein klares Urteil nicht zutraut. Erst wenn das gesellschaftliche Versagen für Alle durch Quellen offenkundig wird, denen die Mehrheit vertraut, wird sich wieder eine tolerante Haltung gegenüber Andersdenkenden durchsetzen können. Das langfristige gesellschaftliche Überleben gelingt uns nur in einem Selbstreinigungsprozess der Meinung bildenden Medien, denn sie sind es, welche die Spaltung der Gesellschaft am stärksten forciert haben.

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