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Apr 6, 2023·edited Apr 6, 2023

Dass wir in einer Pseudo-Demokratie leben, ist so offensichtlich, dass es mich immer wieder verzweifelt, wie sehr der Ottonormalbürger immernoch davon ausgeht, in der Regierung werde das Beste für ihn entschieden. Wie Sie sagen: "Die Folgsamsten sind stets diejenigen, die sich für besonders frei halten."

Gerade die letzten Jahre hätten eigentlich nich viel mehr Leute wachrütteln müssen... Covid, Ukrainekrieg, Nordstream, globaler Informationskrieg, Jan 6 Kapitolerstürmung (https://twoplustwo.substack.com/p/die-demokratie-ist-tot-lang-lebe-die-demokratie)... Doch das Aufwachen geht leider sehr langsam vonstatten.

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Das grundlegende Problem ist: Ein bedrückend großer Teil der Menschen ist süchtig nach Lüge geworden. Anstatt sie zu bekämpfen, was bisher an sich die genuine Aufgabe der Philosophen und Intellektuellen war, sind diese nun selbst nicht nur zu Junkies, sondern sogar zu Dealern der Illusion geworden. Sie verkaufen uns eloquent das, was Vaclav Havel als "Lebenslüge" bezeichnet hat. Dies impliziert umgekehrt die Allergie oder sogar den regelrechten Hass auf alle Wahrheit. Denn diese schmerzt und würde unsere Illusionen schnell auflösen. Die selbstzerstörerische Sucht nach Lüge hat inzwischen epidemische Ausmaße angenommen. Immer größere und dreistere Lügen werden aus der Taufe gehoben und mittels der Massenmedien über den Erdball ventiliert. Jeder noch so primitive Politiker wie zB Söder, der bereit ist, sich unhinterfragt mit der Lüge zu verbinden, hat derzeit maximalen Rückenwind und Erfolg.

Auch Olaf "Slava Ukraini" Scholz kann sich kaum reinkriegen vor lauter Begeisterung darüber, dass er mit jeder noch so dreisten Lüge durchkommt (Coronaimpfung, Ukraine, Nord Stream, Cum Ex etc.) und es "keine roten Linien mehr" gibt. Feist grinsend erinnert er an jenes seltsame Männchen in "Wickie und die starken Männer" - ich glaube, es hießt Snorre -, das immerzu einen Luftsprung macht und dazu ruft: "Ich bin entzückt!"

Der Aufprall wird dennoch und umso härter kommen. Sogar schneller als erwartet.--

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Ob Bitcoin tatsächlich als Mittel zur Befreiung von der Herrschaft der Managerelite taugen, wage ich zu bezweifeln. Alles, was digital ist, kann letzten Endes nicht vom Einzelnen kontrolliert werden. Der Besitz ist nicht materiell. Der Zugang zu Technik und Internet ist zwingend notwendig, Bitcoin fallen also für die Ärmsten aus. Und sind Bitcoin nicht am Ende auch eine Blase, die platzt, sobald das Vertrauen in dieses Konstrukt schwindet? Ist diese neue Währung nicht psychologisch, also z.B. durch mediale Beeinflussung, diskreditierbar? Ich hätte da eine andere Idee, die sicherlich (noch) Schwächen aufweist, aber meiner Meinung nach auch großes Potenzial birgt: https://dashies.info/de/bereich/die-idee/ Wer mag, kann gern Kommentare hinterlassen.

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In unserer Wirtschadts- und Gesellschaftsordnung werden die benötigten Güter und Dienstleistungen (die „Lebensmittel“ im weitesten Sinne) als „Waren“ produziert. Über „Kauf“ und „Verkauf“ werden sie ihrer Bestimmung zugeführt, menschliche Bedürfnisse (seien sie gesamtgesellschaftlich oder individuell) zu befriedigen.

„Waren“ haben ein doppeltes Gesicht. Einerseits sind sie Träger von "Wert" und anderseits nützliche Dinge. Die Menschen brauchen die nützlichen Dinge. Die ökonomischen Einheiten, die Wirtschaftssubjekte, brauchen im Kapitalismus den „Wert" oder den „Mehrwert“. Bei der Produktion von „Mehrwert“ ist es völlig wurscht, mit welchen Produkten der „Mehrwert“ erzielt wird. Jacken wie Hosen, Vorlesungen über Ökonomie an der Uni oder Braunkohleabbau, für die Produktion von „Mehrwert“ ist die „Qualität“ der Produkte unerheblich. Für die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse gilt dies nicht.

Aus diesem Widerspruch erwachsen die Scheußlichkeiten des Systems. Und die nicht mehr beherrschbaren Zumutungen. Diesem Dilemma ist nur zu entkommen, indem das warenförmige System aufgehoben wird. Das heißt die Basiskategorien des Kapitalismus, „Ware“, „Wert“, „Geld“, „Zins“ und „Kapital“ und deren Ableitungen müssen aufgehoben und transformiert werden. Ohne diese Aufhebung bleiben alle gesellschaftlichen und ökonomischen Veränderungen vergebliche Liebesmüh. Fürchte ich.

Ein erster Schritt wäre, diesen Sachverhalt zu verstehen. Davon ist die Menschheit jedoch meilenweit entfernt. Ivan Illich, Erich Fromm, Rudi Dutschke und Robert Kurz sind tot. Es leben Kevin Künast, Andrea Baerbock, Richard David Precht und Katja Kipping. Na dann.

P.s.: Ich bin 70. Und meine Rest-Lebenszeit auf diesem Planeten somit überschaubar. Wo bleiben jedoch die 20-, 30-jährigen, die sich den postmodernen Mist nicht mehr länger bieten lassen? Die begreifen, dass der ganze gesellschaftliche Zirkus auf den tönernen Füßen von "Ware", "Wert" und "Geld" beruht, die nichts anderes sind, als eine Verschleierung des Phänomens, das wir "Leben" nennen.

Im dritten Band von "Das Kapital - Kritik der politischen Ökonomie" ist zu lesen:

»Das Reich der Freiheit beginnt in der Tat erst da, wo das Arbeiten, das durch Not und äußere Zweckmäßigkeit bestimmt ist, aufhört; es liegt also der Natur der Sache nach jenseits der Sphäre der eigentlichen materiellen Produktion. Wie der Wilde mit der Natur ringen muss, um seine Bedürfnisse zu befriedigen, um sein Leben zu erhalten und zu reproduzieren, so muss es der Zivilisierte, und er muss es in allen Gesellschaftsformen und unter allen möglichen Produktionsweisen.

Mit seiner Entwicklung erweitert sich dies Reich der Naturnotwendigkeit, weil die Bedürfnisse sich erweitern; aber zugleich erweitern sich die Produktivkräfte, die diese befriedigen. Die Freiheit in diesem Gebiet kann nur darin bestehen, dass der vergesellschaftete Mensch, die assoziierten Produzenten, diesen ihren Stoffwechsel mit der Natur rationell regeln, unter ihre gemeinschaftliche Kontrolle bringen, statt von ihm als von einer blinden Macht beherrscht zu werden; ihn mit dem geringsten Kraftaufwand und unter den ihrer menschlichen Natur würdigsten und adäquatesten Bedingungen vollziehen. Aber es bleibt dies immer in Reich der Notwendigkeit.

Jenseits desselben beginnt die menschliche Kraftentwicklung, die sich als Selbstzweck gilt, das wahre Reich der Freiheit, das aber nur auf jenem Reich der Notwendigkeit als seiner Basis aufblühen kann. Die Verkürzung des Arbeitstages ist die Grundbedingung.«

So lange diese Sachverhalte nicht als Allgemeingut gelten, so lange wird auch eine Spekulation in bitcoin keine Lösung sein.

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founding
Apr 8, 2023·edited Apr 8, 2023

Zum Thema "Revolution der Manager" erwarte ich schon noch eine detailliertere Aufarbeitung, denn im "freischwebenden Kapitalismus" ist bei weitem nicht alles schlecht und brandgefährlich, im Gegenteil. Nehmen wir die Machtkonzentration der Automobilindustrie, wo übrigens ein recht veraltetes Bild verwendet wurde (Stellantis, der Verbund von FCA, PSA, Opel und Vauxhall fehlt komplett). Es ist diese Machtkonzentration, welche die Markenvielfalt weitgehend aufrechterhalten konnte. Ohne diese Konzentration sähe der Blumenstrauss an Fahrzeugmarken bereits viel dürftiger aus. Gut oder schlecht? Für den Konsumenten sicher gut, da bin ich überzeugt. Denn wir dürfen nicht ausser acht lassen, dass innerhalb dieser Konzerne gezielt Wettbewerb zwischen den Marken gefördert wird, die Marken selbst haben ihr Märkte und Segmente zu beherrschen und entscheiden in der Regel selbst über die Nutzung gemeinsamer Plattformen und Bauteile. Anmerkung: Die Bauteile-Konsolidierung wiederum selbst findet in der Regel ausserhalb der Marken in eigenen Ökosystemen statt, da sehr viel Innovation konzernübergreifend durch global tätige Zulieferer beherrscht wird (z.B. Bosch). Die Jahresendzahlen entscheiden dann über das Verbleiben der Marke im Konzerns oder den Untergang. Oder nehmen wir die Konsolidierung der ehemaligen IT-Grössen, DEC, Compaq, CSC, EDS, Nixdorf etc. etc. etc.. Es war die Konsolidierung auf weniger Grosskonzerne, welche die Branche revitalisiert (Entstehung neuer, innovativer kleinen Payers), stabilisiert und weiter gebracht hat. Denn sind wir uns bewusst, jedes System erreicht den Punkt an dem die "Fortpflanzung" (Wachstum) ins stocken gerät, dann heist es sterben auf Raten oder sich zu etwas Neuem vereinen (Fusion, Übernahme etc.).

Wo ich zu 100% bei diesem Artikel bin ist bezüglich Big-Pharma. Doch stellt sich hier stark die Frage nach der Henne und dem Ei. War es nicht die Politik, welche sich durch eher fragwürdige HSG-Modelle dahin hat leiten lassen, einen am ende doch staatlich kontrollierten Wettbewerb einzuführen? Es so den Pharma-Konzernen erst erlaubt hat, durch gezieltes Lobbying an ein paar wenigen Stellschrauben ihre Märkte komplett unter Kontrolle zu bringen? Ich nehme es keinem Konzern-Lenker übel, wenn er die Dummheit, Unfähigkeit und Gier unserer gewählten Polities schamlos ausnutzt. Denn Dummheit MUSS IMMER bestraft werden, gerade im Bereich des Kapitalismus. Lean Healthcare in den 90igern, was war das für ein Tamtam über diese Revolution. Heute eine staatlich kontrollierrte Katastrophe. Heute wird kein Geld mehr damit verdient Menschen gesund zu halten, es wird heute damit Geld verdient, diese möglichst als krank zu "deklarieren" um sie dann mit irgendwelchen massiv überteuerten Medikamenten und fragwürdigen Behandlungen zu "gesunden". Perverses geht es wohl kaum mehr. Ist nun Pfizer der Dumme oder das kranke, durch unfähige Staaten und dümmliche Politik gebildete System? Ich tippe auf das Zweite. Auch hier: wo Politik und Staat da dumm und ineffizient.

Apropos Automobilkonzerne: hier beginnt der Staat nun ebenfalls einzugreifen, sagt was gut für die Märkte ist und was nicht, die Klimadummheit lässt grüssen. Auch bald ist diese Wiese bestellt und das heute noch funktionierende kapitalistische System kollabiert. Der frei Fall hat bereits begonnen. Danke Politik, danke Staat.

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Evolution besteht aus lauter kleinen Revolutionen. Die "grosse Revolution" führt sehr häufig zur Reaktion. Alte Scharlatane werden durch neue Scharlatane ersetzt.

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Hi, ich wüsste gerne, wo das erste Video ("Sponsored by Pfizer") zu finden ist. Danke

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