Warum Sie jetzt Bitcoin kaufen sollten
Ja ich weiß: eine gewagte Überschrift. Schelten Sie mich jetzt und danken Sie mir später (oder auch nicht).
ANZEIGE: Da ich oft gefragt werde, wie man am einfachsten Bitcoin kauft: Mit der erfolgreichen Schweizer App Relai geht es in wenigen Schritten und ohne komplizierte Anmeldung. Man kann dort auch einfache Sparpläne einrichten. Niemand hat Zugriff auf Ihre Bitcoin, außer Sie selbst. Mit dem Referral-Code REL54052 sparen Sie Gebühren. (keine Finanzberatung).
Für viele ist der Bitcoin ein Buch mit sieben Siegeln (dabei ist es ein Phänomen mit sieben Schichten). Dass das nach 15 Jahren immer noch so ist, ist verwunderlich und im Wesentlichen wohl der lausigen Bitcoin-Berichterstattung im Mainstream anzulasten. Wer sich in der Vergangenheit verlässlich gegen die Fehleinschätzungen in den Schlagzeilen stellte, hat größere Gewinne eingestrichen oder sogar finanzielle Freiheit erlangt. Ich kenne genug solcher Fälle, um mich hier aus dem Fenster zu lehnen.
Für den Mainstream gibt es beim Bitcoin nur zwei große Erklärungen: Entweder ist es eine Blase (wenn es steigt) oder sie platzt gerade (wenn der Bitcoin fällt). Nichts war im Hinblick auf die Kursentwicklung der letzten 15 Jahre falscher. Bitcoin war in diesem Zeitraum die erfolgreichste Vermögensklasse der Welt. Auch eine stehengebliebene Uhr zeigt bekanntlich zweimal in 24h die vermeintlich richtige Zeit an. Eine ernstzunehmende Zeitmessung ist das trotzdem nicht.
So besteht dann auch der landläufige Eindruck, Bitcoin folge irrationalen Auf und Abs, den Launen von Märkten, Spekulanten oder den Aktivitäten von Zentralbanken. Einiges davon hat sicher Einfluss auf den Kurs, doch im Grunde ist Bitcoin eine zyklische Anlageklasse.
Wer von Zyklen spricht, meint im Grunde wiederkehrende Muster in der Preisentwicklung. Doch gerade für diese Muster scheint bei vielen Anlegern und Interessenten eine massive Blindheit und Ignoranz zu bestehen. Liegt es am größeren Zeithorizont von mehreren Jahren, den nur wenige betrachten, weil man die aktuellste Schlagzeile für überrelevant hält? Wer Muster ignoriert, handelt fahrlässig, überlässt sich selbst den eigenen Launen, wird anfällig für psychologische Achterbahnfahrten und trifft am Ende impulsive Entscheidungen.
Das Zauberwort hier heißt: Antizyklizität. Wer Zyklen vorausschauend aus der Adlerperspektive betrachtet, kann absehen, an welcher Stelle sich die Entwicklung gerade befindet und sich dementsprechend positionieren (und nervlich cool bleiben). Wer kauft, wenn alle kaufen, kauft teurer; wer sich einsam zur Masse positioniert, billiger. Wer regelmäßig wiederkehrend kauft, erwischt automatisch den besten Durchschnittspreis. Hexenwerk ist das nicht. In einer Welt, die auch währungspolitisch von einer Krise in die nächste taumelt, ist eine Strategie zur Absicherung der Kaufkraft für jeden unabdingbar.
Ein bei Bitcoinern sehr bekanntes und beliebtes Muster sind die Berechnungen des Traders „Plan B“, der die Bitcoin-Muster der letzten Jahre besonders verlässlich analysiert hat und ein Panorama des aktuellen Stands der Bitcoin-Entwicklung zeichnet, das für viele wie ein Fahrplan wirkt. Hier kommt die Zeitachse ins Spiel. Wer weiß, an welchem Punkt im Zyklus der Bitcoin-Preis gerade steht, dem sind Ausreißer im Preis relativ egal. Bitcoin ist immer noch hochvolatil und zeitweise Einbrüche selbst in Bullenmärkten müssen immer eingeplant werden, egal ob diese 10%, 20% oder 30% betragen. Auch das muss man wissen.
Das Gleiche gilt für das Hauptereignis bei Bitcoin: das Halving. Etwa alle vier Jahre wird die Belohnung für die Bitcoin-Schürfer halbiert. Bitcoin bewegt sich damit verlässlich in Richtung zur härtesten, weil deflationärsten, Anlageklasse. Einige Monate nach diesem Ereignis bewegte sich der Bitcoin-Preis in der Vergangenheit impulsiv jeweils für etwas 17 Monate nach oben, und zwar um ein Vielfaches. Das letzte Halving fand dieses Jahr im April statt.
Jeder kann nun 1 plus 1 zusammenzählen, wo wir stehen. Dass der Bitcoinpreis kurz nach dem Halving fällt, ist ebenso nicht verwunderlich, und an diesem Punkt stehen wir gerade: Schürfer verkaufen zu diesem Zeitpunkt oft gezwungenermaßen einen Teil ihrer Bitcoin-Bestände, um operabel zu bleiben. Auch weitere Ereignisse können den Preis drücken. Gerade verkauft der Staat Sachsen Bitcoin in großem Stil aus einer behördlichen Beschlagnahmung; die früher bedeutende Kryptobörse Mt. Gox entschädigt gerade Gläubiger, die vor Jahren in der Insolvenz der Börse ihre Bitcoin verloren hatten. Auch davon dürften einige erst einmal Kasse machen wollen. Man zähle jetzt noch ein paar Katastrophen, Kriege oder regulatorisches Säbelrasseln in den Medien hinzu, lasse die gewaltigen ETF-Käufe von Blackrock & Co. weg (ich mag die auch nicht, aber es ist im Grunde eine Adelung von Bitcoin, dass der größte Vermögensverwalter der Welt sein Interesse darauf lenkt), und fertig sind die Schlagzeilen, die Bitcoin wieder mal für tot erklären. Die ängstlichen Kleinanleger verkaufen, die mit den tiefen Taschen greifen zu. Dann geht es wieder hoch. Antäuschen, wegducken, zuschlagen: alle vier Jahre das Gleiche Bitcoin-Sparring.
Spendenaufruf Tessin: Heftige Unwetter und Überschwemmungen haben das Maggiatal heimgesucht und schwere persönliche und materielle Schäden verursacht. Gerade werden mehrere Dörfer evakuiert. Auch ich lebe in dieser Region und habe hier eine höchst freundliche Aufnahme und Heimat gefunden. Für eine vom Tourismus abhängige und ansonsten eher strukturschwache Region sind die Verwüstungen eine mittlere Katastrophe, mit teils irreversiblen Verlusten. Wenn Sie helfen wollen und können (und ich spreche hier vor allem die Schweizer unter Ihnen an): die Gemeinde Lavizzara, die zehn Dörfer im nördlichen Maggiatal umfasst, hat ein Crowdfunding gestartet, um die verheerenden Folgen der Katastrophe abzumildern. Die Hilfen, die vom Bund kommen sollen, sind numerisch bisher ein schlechter Witz.



Hier geht es zum Crowdfunding:


Es braucht keinen Mut, zu kaufen, wenn Party auf den Straßen herrscht. Belohnt wird, wie so oft im Leben, wer sich gegen die allgemeine Stimmung stellt und sich antizyklisch verhält. Der Mainstream ist dafür ein verlässlicher Kontraindikator, wie eigentlich für fast alle Themen seit geraumer Zeit, egal ob Corona, „saubere“ Kriege und angeblich heisseste Sommer seit 120 000 Jahren, bei denen man eher an die Brennholzvorräte denkt, als an die Badehose.
Wer meine Arbeit verfolgt, hat diesen Artikel so oder anders schon 2018 in der NZZ gelesen. Oder 2020 im Deutschlandfunk gehört. Wie oft schreibe ich ihn noch? Ich halte Grundkenntnisse in Bitcoin für eine in Zukunft zwangsläufig notwendige Selbstverteidigungskompetenz.
Oder halten Sie staatliche Schuldscheine, die, wie der US-Dollar alle hundert Tage um eine weitere Billion verwässert werden, für ein stabiles Zahlungsmittel?
Ich darf vorsichtig (und mit Verwunderung) feststellen: Das Bedürfnis nach finanzieller Freiheit scheint in der Bevölkerung ungleichmäßig ausgebildet zu sein.
Veranstaltungshinweis:
Zum Vormerken schon mal meine nächsten Lesungen aus “Stromaufwärts zur Quelle”, quasi die Sommertour (Details und Anmeldeliste folgen, Beginn in der Regel ca. 19/20 Uhr) :
16.08. Kölner Norden (wird kurz vorher bekanntgegeben)
17.08. Hof Sandrock/Taylor, Alheim Niedergude, Friedhofsweg 3
23.08. Rostock, 20 Uhr
24.08 Rostock (Matinee), 11 Uhr
25.08. Berlin
26.08. Potsdam
7.09. Pfaffenhofen bei München
11.09 Laax (Schweiz)
Herzlichen Dank, dass Sie meine Arbeit unterstützen!
Ich kann Ihnen auch manuell einen Zugang zur Publikation einrichten, wenn Sie lieber per Paypal, Überweisung oder Bitcoin (einmal Jahresbeitrag, ewiger Zugang) bezahlen. Sie erreichen mich unter kontakt@idw-europe.org
Sorry, weder der EUR, der USD noch der Bitcoin sind Anlageklassen. Man nennt sowas Zahlungsmittel mit welchen ich Anlagen wie Aktien, Bonds, Immobilien, Rohstoffe etc oder auch Konsum- oder Investitionsgüter kaufen respektive Bezahlen kann. Wert sind diese Zahlungsmittel nur etwas solange der Verkäufer sie als Zahlung akzeptiert. Es ist eine also eine Glaubensfrage. Beim Bitcoin genau so wie bei den traditionellen Währungen. Was passieren kann wenn das Vertrauen und damit der Glauben in den Wert verloren geht haben wir bei der Credit Suisse erlebt. Ziemlich religiös also, diese Währungen und dieser Bitcoin, finde ich. Oder gar sektiererisch? Bitcoin sind für mich genau so wertlos wie Währungen, denn einzig in den Glauben der Menschheit investiere ich lieber nicht.
Um Bitcoins zweckmäßig nutzen zu können, braucht man eine Wallet. Der Verwalter dieser Wallet kann ausgeraubt oder betrügerisch Manipulieren.
Bei Bedarf können diese Wallet Anbieter von staatlichen Stellen plattgemacht werden.
Außerdem eine Strafandrohung von zehn Jahren Haft für Nutzer von"illegalen" Kryptowährungen, wegen Terrorismus, Russland, China oder sonst was. Die Definition wird von der BIZ festgelegt.
Kryptowährungen sind so etwas wie das Grundgesetz. Nur gültig und anwendbar bei Schönwetter.