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Vertrauen reduziert Komplexität (Luhmann), Vertrauen schafft Geschwindigkeit (Covey).

Ohne Vertrauen stirbt jede Gemeinschaft.

Arbeitsteilung und "the rule of law" suggerieren allerdings etwas anderes. Sie reduzieren die Interaktionen auf Verträge. Wo Verträge sind, braucht es kein Vertrauen mehr zwischen den Vertragsparteien, denn wer den Vertrag nicht einhält, wird bestraft. Nur darauf, also auf die Vertragsinstanz bzw. eine den Vertrag durchsetzende Instanz muss vertraut werden. Der Rest ist mechanisch.

Und da ist auch etwas dran. "Pacta sunt servanda" funktioniert.

Doch das ist nur eine Marko-Sicht. Wenn man näher hinschaut, dann funktionieren Verträge nur, weil bei ihrer Erfüllung unendlich viele nicht vertraglich geregelt Interaktionen stattfinden. Dort ist das Reich des Vertrauens.

Es ist ähnlich wie Newtonsche Physik vs Quantenphysik: Auf einem gewissen Level ist Newtonsche Physik völlig ausreichend. Damit lassen sich Dampfschiffe bauen. Doch wenn man genauer hinschaut... dann liegt darunter etwas gänzlich anderes: die Welt der Quantenphysik. Sie hat eigene Gesetze.

Wer meint, die Welt würde am besten in vertraglich geregelter Arbeitsteilung gestaltet, unterliegt einem mechanistischem Weltbild. Das ist die Gedankenwelt von Bürokraten und des Sozialismus (bzw. Zentralismus).

Doch wie schon das OSS in seinem Sabotagehandbuch empfahl: Wer ein System zum Erliegen bringen will, muss nur darauf pochen, dass die Regeln 100% eingehalten werden.

Vertrauen ist Schmierstoff. Vertrauen ist ein Puffer. Vertrauen verbindet, ohne zu verschweißen.

Ohne all das läuft die Gesellschaft auf blankem Metall und reibt sich auf bis zum Stillstand.

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Altruismus kann man nicht postulieren; der Einzelne entwickelt ihn im Zuge seiner persönlichen Entwicklung, oder er entwickelt ihn nicht.

Als Früchte unserer vermurxten kulturellen Situation laufen wir alle mehr oder weniger maskiert herum; maskiert nicht nur gegenüber unserer Umgebung, sondern auch gegenüber uns selbst.

Wer spürt, dass er weitab von „sich selbst“ ist, hilfloses Opfer seiner Vorurteile und Vorlieben, und versucht, nach und nach herauszufinden, was eigentlich los ist – der findet nach und nach auch Zugang zu sich selbst und zu seiner sozialen Umgebung. Und wenn er sich für seine soziale Umgebung oder für einen Gegenüber einsetzt – so nicht aufgrund eines abstrakten frömmelnden Barmherzigkeitspostulats oder aufdiktierter „sozialer Verantwortung“, sondern auf Augenhöhe unter seinesgleichen.

Mir scheint, dass wirklich funktionierende Zusammenhänge nur durch bewusst ihre Vermurxtheit durchbrechende Einzelne möglich werden; gescheite oder frömmelnde Programme bringen da nix.

Ist keine Theorie; hab das selbst durchlaufen und durchlaufe es weiter; weiß, wovon ich rede.

Nur mal so kurz und knapp

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In seinem Buch „Die Gefallsüchtigen“ beschreibt der ehem. ZDF-Journalist Wolfgang Herles, warum nicht nur den Mächtigen, sondern ebenso dem gemeinen Bürger nichts ferner liege als Kritik, Provokation und Aufklärung: Wirkliche Aufklärung würde deren Weltbild schlichtweg zerstören. Laut Herles wollen die meisten Menschen daher systematisch belogen werden. Diese von ihm als chronische Ignoranz bezeichnete Form der Stabilität basiere auf einem unsichtbaren Deal beider Ebenen – Herrscher und Beherrschte – die entsprechenden Tabu-Themen zu erkennen und im täglichen Leben zu umschiffen:

„Politische Journalisten stören den Seelenfrieden. Vor allem den all jener Personen, deren Zurechtkommen mit der Wirklichkeit ausschließlich auf Selbstbetrug und Selbsttäuschung beruht.“

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Nachtrag : Zur Selbsttaeuschung oder des sich selbst erwas Vormachen als Hygienemechanismus der Evolution gesellt sich fatalerweise bein Deutschen das vermutlich kulturell erworbene Phänomen des traeumerischen Irrealismus, des Romantizismus und Idealismus, welches ihn zusätzlich daran hindert, die Dinge, auch sich selbst, so zu sehen, wie sie sind. Fuer totalitaere Regimes mit den passenden Narrativen oder Geschichten quasi perfekt. Mangels Therapie duerfte mit einem Ausstieg daraus nicht zu rechnen sein, zumal die nicht zufaellig Effeminisierung hier eher kontraproduktiv wirkt. Und ueber eine durchaus hilfreiche, praktische Erfahrung verfuegen vor allem die Mitbürger aus den östlichen Gefilden. Nicht unbedingt weil sie ganz anders waeren, aber sie "kennen" den Totalitarismus, seine Methoden und Folgen. Das hilft therapeutisch ungemein.

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Zuverlässigkeit oder Verlässlichkeit gehoert zu den Sekundaertugenden, mit denen man bekanntlich auch und vor allem ein KZ betreiben kann. Dass eine Gesellschaft ohne bestimmte ( siziale( Tugenden) nicht oder deutlich anders funktioniert, als die Aelteren es noch kennen ist klar. Die hier einschlägigen Begriffe sind Homogenität vs Heterogenitaet ( euphemistisch taeuschend als Diversität verkauft) bzw "Monokultur" vs "Multikulti" oder auch Zusammenhalt vs Spaltung unter dem bekannten "divide et impera". Die Gesellschaft kann auf zwei Arten "funktionieren", als Gemeinschaft, die sich stillschweigend auf gemeinsame Regeln und Tugenden verständigt hat, die sogar ohne StGB eingehalten wuerden, oder als gemischte ( heterogene) Bevölkerung, tribalistusch geformt, unter totalitaerer Herrschaft, eine Kombination von Behemoth ( Clan) und Leviathan ( Regime), welches untereinander das Faust-"Recht" des Staerkeren zulässt oder foerdert, das Regime aber mit allen Mitteln, bis zur in das Private reichenden Gewaltausuebung, schützt. Vertrauen setzt Einschätzung und die Kenntnis des mutmaßlichen Verhaltens des anderen voraus, basierend auf der Vermutung, dass sich dieser ebenso an die Spielregeln haelt wie man selbst. Dieses Modell gab es hierzulande. Die "Politik" hat alles fuer dessen Vernichtung getan, bereits vor der Durchmischung bzw dem vorsaetzlichen, machttaktischen Import von Menschen mit voellig anderen Tugend - und Wertesystemen. Die Dekadenz begann, das alte Rom und andere Beispiele lassen gruessen, durchaus bemerkbar und wie immer im Inneren des "Gemeinwesens", nicht ganz zutreffend, aber verstaendlich als Wertewandel bezeichnet. Sozial geschaetzte Verhaltensweisen wurden der Moderne ( Postmoderne), vereinfacht gesagt dem limbischen System, den neuen "Prinzipien" fuer die Erlangung der vollkommenen Homoeostase geopfert. Fuer Menschen, zumal in einer bestimmten Verfasstheit, ein unwiderstehliches Angebot. Natuerlich ist diese Art der "Selbstverwirklichung", die Begriffe sind samt und sonders reine Tarn - und Taeuschungsbegriffe, mit sozialen Folgen verbunden, z. B. was die Verlässlichkeit oder die Qualitaet des Angebotes bzw dessen Erfüllung fuer den Anderen betrifft. Allerdings hat man sich, die Gewöhnung laesst gruessen, damit weitgehend arrangiert. Die Massstaebe wurden stillschweigend "angepasst" und der Kritiker hat ein soziales Problem, nicht der Schlechtleister. Das Niveau sinkt kontinuierlich und prozesshaft automatisch weiter. In anderen Laendern (historisch bestaetigt) darf man besichtigen, wie sich Menschen darauf ein - und umstellen. Aufaellug sind diverse Sicherheitsmaßnahmen und ein bestimmtes Verhalten in der Öffentlichkeit. Die "weise" Evolution hat deie conditio humana mit verschiedenen Nuetzlichkeiten ausgestattet. Taeuschung und vor allem Selbsttaeuschung bis in das Pathologische gehoeren mental dazu. Die Anpassungsfeaehigkeit auch. Auch regressiv, kulturell und zivilisatorisch quasi nach "unten". Die Indigenen werden, soweit sie ueberleben wollen, was noch unklar ist, bestimmte "althergebrachte" Gewohnheiten aendern. Das faellt umso leichter, je schneller die gewuenschte genetische Durchmischung laeuft. Die mentalen Unterschiede in den Reaktionen der Indigenen auf diese "Veränderungen" sind heute bereits erkennbar. Bereits die 40 jaehrigen koennen und wollen sich mit der Regression und ihren Folgen arrangieren und "verstehen" manche Kritik nicht. Vereinfacht formuliert : Nach "unten" geht es immer leichter und schneller, als nach oben. Ein Blick in das Gehirn des homo limbicus erklaert es. An dieser Stelle darf beispielhaft das sogen "Bildungssystem" herangezogen werden. Das Problem mancher Alter oder Aelterer, der "ewig Gestrigen" wird sich absehbar erledigt haben. Die schoene neue Welt zeigt sich bereits..

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Herr Matuschek, ich habe sie vor einiger Zeit schonmal auf BSV aufmerksam gemacht. Sie haben es damals abgetan. Ich erinnere sie hiermit nochmals daran, sich das anzuschauen. Gerade läuft einer der größten Finanz Prozesse aller Zeiten. COPA v Craig Wright. Schauen Sie sich das Thema an und betrachten Sie es mit der gleichen Skepsis, die Sie zu Corona Zeiten an den Tag gelegt haben. Oder leben Sie weiter in der Lüge. BTC ist nicht das ECHTE Bitcoin

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Die Arbeitsteilung funktioniert in den meisten weltübergreifenden Strukturen noch immer perfekt. Denken Sie nur an den Luftverkehr, welche vielen einzelnen Rädchen da perfekt ineinander greifen, damit tausende von Flugzeugen täglich abgefertigt und sicher fliegen. Oder den internationalen Zahlungsverkehr, das Internet, die Telephonie etc etc. Ein bisschen mehr positive Einstellung bitte Herr Mattuschek. Was die Politiker betrifft, bin ich voll einverstanden.

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