Stell dir vor es ist Krieg und keiner will hin
Von Weißkittel zu Tarnfleck: Die Muster der Corona-Propaganda wiederholen sich auf neuem Hintergrund. Ein Kommentar.
Wiederholt sich Geschichte gerade als Tragödie, als Farce oder ist alles schon ein realsatirisches Trauerspiel? Es ist unübersehbar geworden: Merz will Krieg. Ob Wiedereinführung der Wehrpflicht, milliardenschwere Schuldenpakete, Milliarden an die Ukraine, angebliche Drohnensichtungen, das Ausrufen der Kriegstüchtigkeit als „the next thing“, das Erwägen des Spannungsfalls und dann dieser Satz: Wir sind noch nicht im Krieg, aber auch nicht mehr im Frieden.
Wenn uns die Geschichte eines lehrt, dann dies: Wer Krieg will, wird immer einen Grund dafür finden. Die große Frage ist dann nur noch: Wer soll diesen Politikern in irgendeinen Schützengraben folgen?
Man kann nicht ernsthaft erklären, warum ein potentieller Aggressor wie Putin auf unser Hochrüsten warten sollte oder bis wir vielleicht noch eine légion étrangère kampfwilliger Migranten aufgebaut haben. Er erfährt es aus jeder Talkshow, wie miserabel die deutschen Streitkräfte ausgestattet sind. Man kann auch nicht stichhaltig erklären, warum es jetzt einen Spannungsfall braucht und nicht schon seit den Tagen einen Verteidigungsfall gibt, als Nord Stream zerstört wurde. Das Timing und die Wortwahl sind stets Teil der Choreographie.
Die Rückkehr der Massenhypnose
Die Parallelen zur Corona-Eskalation sind jetzt schon frappierend. Wie sehr werden sich die weiteren Muster gleichen? Zuerst die Erzeugung oder Zuspitzung einer Bedrohung, oft unsichtbar oder diffus – erst Viren, jetzt Cyberangriffe oder hybride Bedrohungsszenarien. Das Auftreten der Propagandisten: Experten, die als Hohepriester der Notwendigkeit auftreten – früher Virologen, heute Militärs, Sicherheitskreise, beflissene Parlamentarierer mit Lobbyambitionen. Dann die Verlagerung der Entscheidungsfindung in kleine, intransparente Runden: einst Bund-Länder-Konferenzen via Zoom, wann Sicherheitskabinette und NATO-Hinterzimmer? Sodann die Forderung nach Opfern: damals Masken, Kontaktbeschränkungen, Berufsverbote, später Energieverzicht, Vermögenseingriffe, Wehrpflicht?
Das Ergebnis ist gleich: demokratische Kontrolle schwächelt, die Öffentlichkeit wird in einen permanenten Alarmzustand versetzt, und die Gesellschaft wird zu einer Ressource reduziert, die mobilisiert, diszipliniert und, wenn nötig, rekrutiert werden kann. Gesundheitsausnahmezustand hier, Spannungs- und Verteidigungsfall dort. Corona war ein Massenexperiment für kollektive Folgsamkeit – als Generalprobe.
Wann kommt der Krieg? Die bitter-paradoxe Antwort: Er kann nur dann als Lösung verkauft werden, wenn vorher alles so zerstört wurde, dass der Krieg als “Rettung” verkauft werden kann und nicht, wie jetzt, als Problem erscheint.
Sehen wir die Vorläufer davon nicht schon längst? Erst die Wirtschaft abwracken, den Industriestandort schwächen, die Binnenstrukturen aufreiben. Dann die sozialen Gräben vertiefen: Migration als Problem, KI als Jobkiller, Deindustrialisierung als Schicksal. Wenn schließlich alles hoffnungslos erscheint, wenn Millionen arbeitslos sind und die Erzählung von der nationalen Krise dominiert, dann tritt der Krieg nicht als Problem, sondern als Lösung auf. Der Krieg wird zur großen Therapeutik, zum Hebel, der Arbeitsplätze schaffen, Feinde definieren und die nationale Einheit simulieren soll.
Was kann der Einzelne tun?
Wie aber rettet der Einzelne den Frieden? Vielleicht gar nicht durch große Bewegungen, sondern durch innere Entschiedenheit. Durch das, was Ernst Jünger den Waldgang nannte – den Rückzug des Einzelnen aus der geistigen und moralischen Gefangenschaft der Masse. Frieden beginnt dort, wo der Mensch sich weigert, in der Herde mitzulaufen. Es ist der Moment, in dem einer aufhört, Schaf zu sein, und beginnt, Wolf zu werden – nicht im Sinne der Gewalt, sondern der Selbstbestimmung.
Die Tyrannei des Staates, so Jünger, schafft sich ihre eigenen Gegner. Je größer die behauptete Zustimmung, desto mehr Wölfe verbergen sich in der Herde. Die unbekannte Zahl der Waldgänger, dieser unsichtbare Widerstand, ist der eigentliche Alpdruck der Machthaber. Sie wissen: Es gibt Menschen, die sich nicht mehr einfangen lassen, die nicht auf Befehl Angst haben, nicht auf Kommando gehorchen, nicht im Takt marschieren.
Frieden retten heißt also: sich selbst retten. Blickschärfe entwickeln, um zu erkennen, wann eine Katastrophe zur angeblichen Lösung verklärt wird. Der Frieden wird nicht von Institutionen gerettet, sondern von jenen, die sich weigern, ihr Gewissen an sie zu delegieren. In Zeiten der Mobilmachung ist der Waldgang kein Rückzug, sondern der letzte Akt des Mutes: die Weigerung, mitzuspielen. Denn der Friede beginnt nicht mit Verträgen, sondern mit dem Entschluss des Einzelnen, kein Werkzeug der Zerstörung zu werden.
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